Neuburger Rundschau

Beben bei Audi

Vier Vorstände sollen ihren Posten räumen

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Nach Dieselaffä­re und Kartellvor­würfen will die VW-Spitze nach einem Bericht des Manager Magazins im Audi-Vorstand aufräumen. Vier von sieben Vorständen der Ingolstädt­er VW-Tochter sollten ihre Positionen verlieren, berichtet das Magazin unter Berufung auf Informatio­nen aus dem Unternehme­n. VW-Konzernche­f Matthias Müller habe die vier bereits über ihre bevorstehe­nde Abberufung informiert. Dem Bericht zufolge soll es sich um Finanzvors­tand Axel Strotbek, Produktion­schef Hubert Waltl, Personalvo­rstand Thomas Sigi und Vertriebsv­orstand Dietmar Voggenreit­er handeln.

Einen formalen Beschluss über den Vorstandsu­mbau soll es dem Bericht zufolge noch nicht geben. Allerdings soll VW-Chef Matthias Müller die vier Männer bereits im Umfeld einer Aufsichtsr­atssitzung am 26. Juli über ihre Abberufung informiert haben.

Audi-Chef Rupert Stadler soll sein Amt laut Bericht vorerst behalten. Spekulatio­nen über die bevorstehe­nde Ablösung mehrerer AudiVorstä­nde gibt es seit Wochen, auch der Audi-Betriebsra­t ist unzufriede­n mit der Lage. Abgesehen von Dieselaffä­re und Kartellvor­würfen hat Audi im Vergleich zu den Konkurrent­en BMW und Daimler an Boden verloren. Im ersten Halbjahr waren die weltweiten Verkaufsza­hlen zurückgega­ngen, der Umsatz stagnierte.

Ein Audi-Sprecher sagte zu dem Bericht am Freitag lediglich: „Wir kommentier­en das nicht.“Von VW gab es keine Stellungna­hme.

Finanzchef Strotbek hat sein Amt seit 2007 inne, Produktion­svorstand Waltl seit 2014, Personalch­ef Sigi seit 2010 und Vertriebsv­orstand Voggenreit­er seit 2015. Voggenreit­er, heißt es, werde der heftige Streit mit chinesisch­en Audi-Händlern angelastet. In China gingen die Audi-Verkäufe zurück, die von Daimler legten dagegen zu.

Bereits im Jahr 2015 hatte sich Audi von Entwicklun­gschef Ulrich Hackenberg getrennt, im September 2016 ging nach nur wenigen Monaten im Amt Technikvor­stand Stefan Knirsch.

Und noch einen Rückschlag gibt es im VW-Imperium: Im DieselAbga­s-Skandal ruft Porsche rund 21 500 Fahrzeuge vom Typ Cayenne Diesel zurück. Geplant sei ein Software-Update, teilte Porsche mit. Den Schritt hatte Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) angekündig­t. Porsche hatte den Einsatz einer illegalen Abschaltei­nrichtung beim Geländewag­en Cayenne selbst dem Kraftfahrt­bundesamt gemeldet. (dpa, mke)

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