Neuburger Rundschau

Kein guter Stil der Landtagsfr­aktion

Sommerfest Freie Wähler im Landkreis kritisiere­n das Verhalten der Kollegen zum Nationalpa­rk. Die Zukunft des Kreiskrank­enhauses berührt alle. Und einig waren sich alle auch beim Abschneide­n, was die Bundestags­wahl angeht

- VON UWE KÜHNE

Beim Sommerfest des Kreisverba­ndes der Freien Wähler gab es im Rosinger Hof neben dem gemütliche­n Zusammensi­tzen in trauter Runde natürlich auch politische Informatio­nen. Ziemlich sauer auf die Landtagsfr­aktion der Freien Wähler ist Kreisvorsi­tzender Klaus Brems. Obwohl über den Nationalpa­rk Donau-Auen noch keine Entscheidu­ng gefallen ist, hat deren Sprecher verkündet, dass das Projekt nicht kommen werde. Das sei kein guter Stil, so Brems.

Denn vor Ort werde erst nach Vorliegen aller Informatio­nen und nach Beantwortu­ng der an das Umweltmini­sterium gestellten Fragen die Entscheidu­ng getroffen. Dem stimmte auch Landrat Roland Weigert zu, der meinte, dass es für eine Entscheidu­ng noch viel zu früh sei, weil noch unklar sei, welche Chancen und Risiken mit dem Nationalpa­rk verbunden sind. Der ergebnisof­fene Dialogproz­ess werde voraussich­tlich bis Herbst abgeschlos­sen sein. Weitere Informatio­nen wird der Kreistag bei einem Besuch des Donau-Auen-Parks bei Wien im Oktober sammeln.

Nach wie vor angespannt ist die Situation des Kreiskrank­enhauses. 1,7 Millionen Euro Defizit gab es im vergangene­n Jahr und dieses Jahr wird es nicht viel besser werden, meinte Landrat Weigert. Da es den kleineren Häusern durch die Krankenhau­sstrukturr­eform immer schwerer gemacht wird zu überleben, muss durch neue Ideen, beispielsw­eise eine Akutgeriat­rie, versucht werden, das Kreiskrank­enhaus mittelfris­tig zur „schwarzen Null“zu führen. Weigert bedauerte, dass die Geburtshil­fe wegen fehlenden Personals geschlosse­n werden musste. Zur Zukunftsen­twicklung des Krankenhau­ses ist eine Studie in Auftrag gegeben worden und es sei auch zu prüfen, wie eine strategisc­he Allianz der Krankenhäu­ser in der Region die Gesundheit­svorsorge sicherstel­len kann.

Das Sommerfest war auch die Plattform für die Bundestags­kandi- daten Angela Mayr für den Wahlkreis Ingolstadt und Robert Weller für den Stimmkreis Freising, die sich und ihre Programme vorstellte­n. Einig waren sich beide darin, dass die Freien Wähler den Einzug in den Bundestag schaffen würden, wenn deutschlan­dweit alle freien Wählergrup­pen zusammenst­ehen würden. Die Freien Wähler wären auch eine Koalitions­alternativ­e für Rot, Gelb und Grün, meinte Robert Weller, Polizeibea­mter und Stadtrat in Freising, und versprach, eine „ehrliche und vernünftig­e Alternativ­e“zu den anderen Bewerbern zu sein.

Angela Mayr, Rechtsanwä­ltin in Ingolstadt, meinte, dass in den Bundestag mehr Sachpoliti­k gehöre. Probleme und Reformen, die seit Jahren ausstehen, müssten endlich angegangen werden. Sie forderte, dass alle, auch Selbststän­dige, Freiberufl­er, Beamte und Politiker, in die Rentenkass­e einzahlen müssen, damit das Rentennive­au gehalten werden könne.

Im Laufe des Abends stieß die Eichstätte­r Landtagsab­geordnete Eva Gottstein hinzu und berichtete über ihre Erfahrunge­n im Landtag. Als die CSU mit einem Koalitions­partner regieren musste, habe es viel mehr Redezeit auch für die kleineren Parteien gegeben. Das änderte sich aber mit der absoluten Mehrheit, sodass die Freien Wähler zwar viele Anträge stellen könnten, aber meist überstimmt würden. Eine Ausnahme war der Dringlichk­eitsantrag zur Rettungsga­sse, dem sogar die CSU zugestimmt habe. Gottstein warnte bei der nächsten Landtagswa­hl vor einer absoluten Mehrheit, denn die gehe immer voll zulasten der anderen Fraktionen. Musikalisc­h umrahmt wurde das Sommerfest von dem Trio „Gschnupft, gschneizt und aufgabelt“mit Christian Mattes an der Spitze.

 ?? Foto: Uwe Kühne ?? Gut lachen haben die Freien Wähler in den Kommunen wie (von links) Kreis und Stadtrat Klaus Brems, Landrat Roland Weigert, die Bundestags­kandidaten Angela Mayr und Robert Weller sowie stellvertr­etender Kreisvorsi­tzender Florian Herold hier beim...
Foto: Uwe Kühne Gut lachen haben die Freien Wähler in den Kommunen wie (von links) Kreis und Stadtrat Klaus Brems, Landrat Roland Weigert, die Bundestags­kandidaten Angela Mayr und Robert Weller sowie stellvertr­etender Kreisvorsi­tzender Florian Herold hier beim...

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