Storch hängt kopfüber aus dem Nest
Rettungsaktion Warum sich das Tier aus seiner misslichen Lage nicht selbst befreien konnte
Feuerwehralarm gestern Mittag in Rohrenfels. Doch es war kein Brand und kein Unfall, zu dem die Rettungskräfte ausrücken mussten, sondern ein Storch, der zweifelsohne Hilfe benötigte. Das Tier, das in dem Nest auf dem Kamin der Brauerei Schneider nistet, hing kopfüber seitlich am Schornstein. Er hat sich nach Informationen des Storchenexperten Günter Weinrich mit einem Bein in einem Seil, das sich im Nestmaterial befunden hatte, verfangen und konnte sich selbstständig nicht mehr befreien. Also fuhren die Rohrenfelser und Neuburger Feuerwehrleute die Drehleiter aus und eilten zu Hilfe. Weil der Storch durch seine heftigen Selbstbefreiungsversuche bereits stark ermüdet war, ließ er sich von den Feuerwehrmännern ohne Gegenwehr aus seiner misslichen Lage befreien.
Stark geschwächt, aber noch am Leben, wurde der Vogel zum Tierarzt gebracht. Dort wurde er laut Weinrich untersucht und abgetastet. Außer ein paar Schürfwunden an den Flügeln und am Bein konnte die Veterinärin aber keine Verletzungen feststellen. Damit sich das Tier nun von dem Schreck erholen kann, wurde es zu Helmut Schenke gebracht, der in seiner Vogelpension in Pöttmes schon so manche Tiere aufgepäppelt hat.
Bei dem Storch handelt es sich um jenen Jungvogel, der dieses Jahr auf dem Brauereikamin ausgebrütet und aufgezogen wurde. Wenn er wieder fit ist, wird er auf den Wiesen nahe Rohrenfels ausgesetzt, wo er zuletzt Futter gesammelt hat. Lange wird es das Tier allerdings nicht mehr in unseren Gefilden halten, denn im August zieht es Jungstörche (normalerweise) gen Süden. So ist dem verunglückten Storch auf alle Fälle eine baldige Genesung zu wünschen. (wug/clst)