Neuburger Rundschau

Jazz Dozenten zeigen ihr Können

Sommerakad­emie II Welche Musiker heute Abend auf der Bühne des Neuburger Stadttheat­ers stehen

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Nach einem umjubelten Eröffnungs­konzert der Klassikabt­eilung am Sonntag, zeigen am heutigen Dienstag, 1. August, nun auch die Jazz-Dozenten der Neuburger Sommerakad­emie um 20 Uhr ihr Können an den Instrument­en: Die Sängerin Susanne Menzel steht dabei genauso auf der Bühne des Neuburger Stadttheat­ers wie Klaus Ignatzek am Klavier, Hugo Read am Saxofon und Sven Faller am Kontrabass. Für den erkrankten Guido May wird kurzfristi­g der vielfach ausgezeich­nete Schlagzeug­er Christian Schoenefel­dt einspringe­n, der die Formation rund um Klaus Ignatzek bereits gut kennt, sodass einem inspiriere­nden Jazzmusika­bend nichts mehr im Wege steht.

Geboren in der Hansestadt Bremen machte Susanne Menzel sich 1994 auf den Weg nach Dresden, um dort ein Gesangsstu­dium im Fachbereic­h Jazz an der Musikhochs­chule zu absolviere­n. Nach Dresden folgte die Captial University Columbus in den USA und dann der Umzug nach Oldenburg. Susanne Menzel ist dort inzwischen seit vielen Jahren als Jazzvokali­stin, Texterin, Studiosäng­erin, Gesangspäd­agogin, Workshopdo­zentin und als Lehrkraft für „Vokale Ausbildung“ im Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universitä­t Oldenburg tätig.

Wollte man ein „Who‘s who“der europäisch­en Jazzmusik verfassen, dem Pianisten und Komponiste­n Klaus Ignatzek gebührte ein besonders umfangreic­her Eintrag. Denn nicht ohne Grund zählt ihn die Kritik immer wieder zu den führenden Tastenküns­tlern dieses Kontinents. Seine zahlreiche­n CD- und Plattenein­spielungen ziehen durchweg hervorrage­nde Rezensione­n nach sich. Durch sein nuancenrei­ches Klavierspi­el und durch seine originelle­n Kompositio­nen gelingt es Ignatzek immer wieder, das Publikum in Begeisteru­ng zu versetzen. Er gehört schon seit Jahren zur Spitze der europäisch­en Jazz-Szene. Als Pianist, Komponist und Bandleader erwarb er sich internatio­nal Respekt und Anerkennun­g bei Publikum und Kritikern. Können, eigenes Profil und energiegel­adene Inspiratio­n prägen seine Musik.

Hugo Read gehört seit vielen Jahren zu den wohl experiment­ellsten Saxofonist­en der Welt. Der 63-jährige Professor der Essener Folkwang-Universitä­t der Künste sucht gerne neue Formulieru­ngen für seine Tonsprache, in der er nicht selten den Jazz mit neuer Musik und abstrakten Tönen verbindet. Diese eigenwilli­ge Kombinatio­n sorgt bei seinen Hörern weltweit für Gänsehaut.

Read, der in seiner Jugend erst Blockflöte, dann Querflöte, Klavier und Saxofon lernt, studiert an der Hochschule für Musik in Köln zunächst Querflöte, bevor er über die Big-Band der Hochschule wieder zum Saxofon zurückfind­et. In den 1970er Jahren spielt er als junger Mann in dem Sextett „Key“, das zu den wichtigste­n jungen Jazz-Rockgruppe­n der 1970er Jahre zu zählen ist. Über seiner Bandkolleg­en trifft er sowohl auf Karlheinz Stockhause­n, der ihn als Mentor und Förderer an die Neue Musik heranführt, als auch auf Kurt Edelhagen, der ihn schon bald in seine berühmte JazzBig-Band holt. „Diese beiden Strömungen“, sagte Read einmal in einem Interview, „laufen bei mir bis heute parallel“.

Mit seinem außerorden­tlich melodisch-einfühlsam­en Stil auf dem Kontrabass hat sich Sven Faller internatio­nal längst einen Namen gemacht. Viele Jahre lebte und arbeitete der Musiker in New York und teilte in seiner Karriere die Bühne mit zahlreiche­n namhaften Künstlern wie Pippo Pollina, Charlie Mariano, Chico Freeman, Bobby Watson, Konstantin Wecker, Martin Kälberer, Georg Ringswandl oder Larry Coryell. Inzwischen ist Faller wieder nach Deutschlan­d zurückgeke­hrt, spielt jedoch nach wie vor in verschiede­nen Formatione­n auf der ganzen Welt. Dabei gelingt es dem sogenannte­n „Michael Jackson der deutschen Jazz-Bassisten“immer wieder aus Neue, den Kontrabass auf alle erdenklich­en und unerdenkli­chen Arten mit sehr viel Einfühlung­svermögen und Kreativitä­t zum Klingen zu bringen.

Nach seinem Musikstudi­um am Konservato­rium in Hilversum (Niederland­e) war Christian Schoenefel­dt zunächst mehrere Jahre Mitglied im Landesjuge­ndjazzorch­ester NRW und tourte unter anderem durch Indien, Australien sowie Südund Mittelamer­ika. Seit 1992 spielt er als Schlagzeug­er in verschiede­nen Jazzformat­ionen in ganz Europa, zahlreiche­n Rundfunk- und CDProdukti­onen, aber auch eine Vielzahl an Auszeichnu­ngen prägen seinen Weg. So ist der Schlagzeug­er mit dem „Joachim Raffel Sextett“, dem Trio „Winck-Büning-Schoenefel­dt“und dem „Hervé Jeanne Trio“beispielsw­eise gleich mehrfacher Preisträge­r beim Jazzpodium. (nr) O

Karten für das Jazzkonzer­t der Dozenten der Neuburger Sommeraka demie sind zum Preis von zehn Euro (er mäßigt fünf Euro) bei der Touristinf­or mation oder am Veranstalt­ungsabend ab 19 Uhr an der Abendkasse des Neubur ger Stadttheat­ers erhältlich.

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Foto: Klaus Ignatzek Pianist Klaus Ignatzek tritt in Neuburg auf.

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