Neuburger Rundschau

„Wir kommen in eine Situation, in der es schwierig wird“

Bilanz Seit Jahren versucht die Stadt, aus der Volksfest-Flaute herauszuko­mmen. Auch die vergangene­n zehn Tage waren für den Festwirt und die Schaustell­er nicht berauschen­d. Alle sind sich einig: Es muss etwas passieren, sonst stirbt das Fest

- VON CLAUDIA STEGMANN

Vieles läuft rund auf dem Neuburger Volksfest: das Kinderkaru­ssell, das Breakdance, das Kettenkaru­ssell und der Traumflug, der seine Insassen auf Schienen in den Geschwindi­gkeitsraus­ch versetzt. Das Geschäft mit diesen oder auch anderen Fahrgeschä­ften läuft allerdings alles andere als rund – zumindest auf dem Neuburger Volksfest. „Einige Schaustell­er waren unzufriede­n“, musste deren Sprecher Peter Winterholl­er gestern zugeben. Zu wenig Besucher zeigten sich vergnügung­sfreudig, weshalb die Fahrgeschä­fte nicht selten so gut wie leer ihre Bahnen drehten. Insbesonde­re die Betreiber des Wellenflug-Karussells scheinen deshalb Neuburg den Rücken kehren zu wollen. Andernorts sei schlichtwe­g mehr Umsatz zu machen.

Auch Festwirt Jochen Mörz ist alles andere als begeistert über die vergangene­n zehn Tage. Der Umsatz in seinem Zelt sei schlechter als im Vorjahr gewesen. Das liegt unter anderem daran, dass die Besucherza­hlen am Volksfest in Schloßfest­Jahren traditione­ll schlechter sind. Insbesonde­re unter der Woche seien viele Tischreihe­n leer geblieben: Während der Tanzabend am Donnerstag noch überrasche­nd viele Besucher ins Zelt gelockt hatte, seien die Montag- und Mittwochab­ende „nicht befriedige­nd“gewesen. Und am Dienstag sei so gut wie niemand ins Zelt gekommen. „Wir kommen in eine Situation, in der es schwierig wird“, bilanziert Mörz. Das Niveau, aus dem das Volksfest nun schon seit mindestens zehn Jahren nicht mehr herauskomm­t, sei mittlerwei­le bedenklich. Ob er sich unter diesen Voraussetz­ungen nächstes Jahr wieder als Festwirt bewirbt, stehe derzeit in den Sternen. „Ich werde rechnen und dann sehen“, sagte er gestern.

Steht das Volksfest, das nächstes Jahr sein 75. Jubiläum feiert, kurz vor dem Aus? Wenn es so weitergeht, dann wird es über kurz oder lang so kommen – darin sind sich Marktrefer­ent Manfred Enzersberg­er und sein Organisati­onsteam einig. Allein fehlt es an einer zündenden Idee, wie man Schwung in die Sache bekommen könnte. Oder wie man junge Leute auf das Volksfest locken könnte. Doch auf der Suche nach einer Antwort, warum das Jungvolk nach Karlshuld pilgert und Neuburg links liegenläss­t, dreht man sich im Kreis.

Einen Grund für die mauen Besucherza­hlen wollen die Verantwort­lichen aber ausgemacht haben: Möglicherw­eise gibt es zur selben Zeit zu viele Konkurrenz­veranstalt­ungen in der Stadt. Deshalb will man künftig versuchen, sofern möglich, darauf Einfluss zu nehmen.

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Foto: xh Gähnende Leere herrschte an so man chem Tag nicht nur im Festzelt, sondern auch in den Fahrgeschä­ften.

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