Neuburger Rundschau

Den Glauben lesen

Reim Beim Poetry-Slam-Wettbewerb „Am Anfang war das Wort“traten zehn Künstler an

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Als Poetry-Slam Hochburg zählt Neuburg zwar nicht, in der Vergangenh­eit zeigten einige Veranstalt­ungen im Café Zeitlos aber, dass Interesse da ist. Pünktlich zur Ausstellun­g „Fürstenmac­ht und wahrer Glaube“veranstalt­ete Ralf Zaffran, Bibliothek­sleiter im Bücherturm, einen weiteren Slam. Diesmal zum Thema Glauben. „Am Anfang war das Wort“lockte insgesamt zehn Künstler in den Garten des Stadtmuseu­ms. Ein Besucherma­gnet wurde die Veranstalt­ung aber nicht.

„Auch wenn das Ambiente schön war“, sagt Ralf Zaffran, „ist es enttäusche­nd, dass bloß etwa 60 Leute gekommen sind. Vermutlich lag es daran, weil in Neuburg parallel große Veranstalt­ungen liefen.“Moderator und zweifacher fränkische­r Poetry-Slam-Meister Michael Jakob findet auch, dass der Dichterwet­tstreit mehr Zuschauer verdient hätte. Dennoch sagt er: „In einer Stadt, in der Poetry-Slam nicht populär ist, sind 60 Leute aber in Ordnung.“

Was an Publikum fehlte, machten die Beiträge wieder wett. Ralf Zaffran: „Die Auftritte waren hochkaräti­g.“In die finale Abstimmung­srunde kamen drei Künstler. Tizian Neidlinger aus Neuburg hat es nicht geschafft. „Verdient hätte er es aber“, sagt Zaffran. Schlussend­lich hat Frederike Jakob gewonnen. Die fränkische Meisterin erzählte von einem Flüchtling­slager in Jordanien. In ihrer Zugabe ließ sie tote Soldaten aus dem Jenseits sprechen. Während Tizian Neidlinger einen philosophi­schen Ansatz hatte, sprach Martin Geier aus der Sicht eines Ablasspred­igers.

Ideen für eine zukünftige Veranstalt­ung hat der Bibliothek­sleiter auch schon: „Es wäre schön, wenn wir vier Künstler aus Neuburg gegen vier Franken antreten lassen könnten.“(gali)

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