Neuburger Rundschau

Zwei Titelverte­idiger und ein „Lauf Floh“

Leichtathl­etik Lokalmatad­or Pirmin Frey und Diana Kurrer aus Ingolstadt wiederhole­n ihren Erfolg aus dem Vorjahr. Allerdings triumphier­en sie diesmal auf einer anderen Strecke. Auch ein Nachwuchs-Ass des TSV trumpft auf

- VON DIRK SING

Am Ende war es nur noch ein Verfolger, der Pirmin Frey rund 300 Meter vor dem Ziel beim Donau-Ruder-Club zumindest noch halbwegs an den Fersen klebte. Doch je näher es dem großen roten Torbogen, der die Ziellinie symbolisie­rte, entgegengi­ng, um so mehr musste Hagos Asmorum kämpfen – und schließlic­h auch abreißen lassen. Nach exakt 28.35 Minuten finishte der 21-jährige Lokalmatad­or Frey beim nunmehr 15. Neuburger Stadtlauf und verteidigt­e damit seinen Sieg aus dem Vorjahr erfolgreic­h.

„Nachdem ich im September einen Sprint-Marathon in Waging absolviere­n möchte, bin ich heute Vormittag noch auf dem Fahrrad gesessen. Gerade zu Beginn dieses Laufes habe ich das in den Beinen schon noch gespürt“, berichtet der gebürtige Neuburger, der jedoch im weiteren Verlauf immer besser seinen gewohnten Rhythmus fand. „Zum Glück war das Tempo nicht allzu schnell. Dementspre­chend war auch die Belastung nicht so groß, so dass ich bis zum Schluss ganz vorne dabei war“, so Frey weiter. In der Schlusspha­se dieses rund 7,6 Kilometer langen Rennens, das kurzfristi­g einen 150 Meter langen „Umweg“einschlage­n musste (auf dem Rückweg wurde ein Stück an der Donau entlang ab dem Brandlbad gesperrt), ging dann der Plan des Medizinstu­denten voll auf. Bestand die Führungsgr­uppe am Nachtberg noch aus vier Athleten, zog Frey das Tempo dort merklich an, bis er an der „Hölle“nur noch einen Verfolger hatte. Und auch diesen schüttelte er kurz vor dem Ziel unwiderste­hlich ab.

„Wenn man in seiner Heimatstad­t gewinnt, dann ist das schon immer etwas Besonderes“, meint Frey – zumal der diesjährig­e Erfolg nicht unbedingt eingeplant war. „Aufgrund meines Studiums habe ich mich komplett vom Leistungss­port zurückgezo­gen und betreibe das Ganze nur noch als nettes Hobby. Dass ich heute erneut triumphier­e, war im Vorfeld eigentlich überhaupt nicht mein Ziel. Ich wollte einfach nur Spaß haben.“Dass Frey exakt diesen hatte, lag in erster Linie auch daran, dass der Stadtlauf – im Gegensatz zum vorherigen Jahr, als die Strecke aufgrund des Hochwasser­s quasi in die entgegenge­setzte Richtung führte – wieder auf gewohntem Terrain stattfand. „Im letzten Jahr ging es auf offener und ebener Strecke im Grunde nur hin und her. Auf dem jetzigen Kurs hat man dagegen mit der Donau sowie dem Licht- und Schattensp­iel schon eine gewisse Abwechslun­g. Daher gefällt mir die traditione­lle Strecke deutlich besser“, sagt Frey.

Jede Menge Spaß unter den insgesamt 166 Erwachsene­n und 34 Kindern hatten zweifelsoh­ne auch Diana Kurrer (Sport-IN-Lauftreff) und Liah-Soline Gerich (TSV Neuburg). Während Kurrer in einer Zeit von 32.55 Minuten – ebenso wie Frey – ihren Titel von 2016 er- folgreich verteidigt­e, schien auch dem zehnjährig­en „Lauf-Floh“aus der Ottheinric­hstadt die Hitze überhaupt nichts auszumache­n. Nach 1,8 Kilometern kam Gerich unter großem Applaus als Gesamtdrit­te sowie erstes Mädchen überhaupt ins Ziel. „Ein bisschen hatte ich mit den hohen Temperatur­en schon zu kämpfen. Dennoch bin ich mit meinem Rennen super zufrieden“, strahlte das TSV-Talent, das erst seit rund zwei Jahren Leichtathl­etik betreibt. Auch für sie war der Auftritt in der Heimat freilich etwas Außergewöh­nliches. „Die meisten Wettkämpfe finden eigentlich in und um Ingolstadt herum statt. Wenn man dann die Möglichkei­t hat, daheim vor seinen Eltern und Bekannten zu laufen, dann motiviert mich das auf alle Fälle zusätzlich“, berichtet Gerich.

Für Abteilungs­leiter Hermann Schottnar, der dieses große LaufEvent mit seinem Team vom TSV Neuburg erneut erstklassi­g organisier­te und letztlich auch durchführt­e sowie seine jeweiligen Trainer sind Erfolge wie die von Liah-Soline Gerich zweifelsoh­ne eine Bestätigun­g ihrer hervorrage­nden Arbeit innerhalb der Abteilung. Überhaupt zog der Chef-Verantwort­liche nach der Durchführu­ng des 15. Stadtlaufe­s, der bekanntlic­h zum „Neuburger Rundschau-Laufcup zählt, ein rundum positives Fazit. „In Sachen Teilnehmer­zahl ist der Stadtlauf im Vergleich zu unseren drei anderen Lauf-Veranstalt­ungen traditione­ll am schwächste­n besetzt. Dennoch sind wir mit insgesamt 200 Athleten sehr zufrieden“, meint Schottnar.

Auch die direkte Verbindung mit dem unmittelba­r davor stattfinde­nden Sommer-Donauschwi­mmen habe sich bewährt, wobei sich Schottnar künftig eine „noch engere Verschmelz­ung“der beiden Events (die jeweiligen Siegerehru­ngen fanden beispielsw­eise nicht an der gleichen Örtlichkei­t statt) wünschen würde. I Bei uns im Internet Zahlreiche Bilder vom 15. Neuburger Stadtlauf gibt es unter

www.neuburger rundschau.de/bil der

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Fotos: Xaver Habermeier (6)/Dirk Sing Hatten Grund zum Jubeln: Während die Ingolstädt­erin Diana Kurrer (links) und Lokalmatad­or Pirmin Frey (rechts) bei den Erwachsene­n triumphier­ten, lieferte auch die zehnjährig­e Liah Soline Gerich (Mitte) vom Ver anstalter TSV Neuburg einen grandiosen...
 ??  ?? Auf die Plätze, fertig – los: Auch die Kinder kamen auf der 1,8 Kilometer langen Strecke voll auf ihre Kosten und lieferten dabei erstklassi­ge Leistungen ab.
Auf die Plätze, fertig – los: Auch die Kinder kamen auf der 1,8 Kilometer langen Strecke voll auf ihre Kosten und lieferten dabei erstklassi­ge Leistungen ab.
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Der entscheide­nde Antritt: Pirmin Frey (vorne) entwischt bei der „Hölle“seinem Ver folger Hagos Asmorum (hinten).
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Stammgast beim Neuburger Stadtlauf: Paul Leikam.
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In bayerische­r Tracht unterwegs: Christi ne Zauner vom MTV Pfaffenhof­en.

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