Auf den Spuren von Fuchs, Marder, Eichhörnchen & Co.
Bildung Was 25 Abenteurer des Burgheimer Kindergartens beim Waldbesuch mit dem Förster alles entdeckt und gelernt haben
Schon Pestalozzi hat es erkannt und gelehrt: Was mit Kopf, Herz und Hand aufgenommen wird, bleibt länger haften und macht zudem mehr Spaß als trockene Lernmaterie. Ganz im Sinne dieses multisensorischen Lernens zogen 25 junge Naturforscher des Kindergartens Burgheim bei bestem Wetter und mit großen Erwartungen auf den „Reißberg“zwischen Straß und Leidling. Dort wartete Gemeindewaldförster Martin Spies, um zusammen mit den Mädchen und Jungen den Geheimnissen des Waldes auf die Spur zu kommen.
„Ich sehe mit meinen Ohren. Ich schlafe kopfüber. Ich wohne in Kirchtürmen. Wer bin ich?“, fragte der Förster. Für die Kinder war schnell klar, dass es sich nur um die Fledermaus handeln könne. Aber wie jagt eine Fledermaus, wie frisst sie und wie fühlt es sich an, einmal selber Fledermaus zu sein? Beim Spiel „Fledermaus und Motte“schlüpften die Kinder in die Rolle von Jäger und Gejagten, erfuhren dabei, wie schwierig es ist, sich mit verbundenen Augen nur anhand von Geräuschen zu orientieren und herumschwirrende Motten zu fangen. Der Spaß kam dabei nicht zu kurz. Auch das Fangen von fliegenden Gummibärchen nur mithilfe des Mundes erschien den „Fledermäusen“ eine aussichtslose Aufgabe. Erst mit dem Einsatz der Hände, sozusagen den Flügeln der Fledermaus, gelang es dann doch einigen, genug Gummibärchen zu fangen.
Weiter ging es durch den Wald, wo bereits einige seiner Bewohner warteten. In den Bäumen und auf den Boden hatten sich unter anderem ein Marder, ein Fuchs, ein Eichelhäher und ein Sperber versteckt. Abwurfstangen lagen herum und kündigten von Rothirsch oder Rehbock. Vor allem der Marder im Baum ließ den Kindern kurz den Atem stocken. Für eine besondere Aufregung sorgten die Überreste des nächtlichen Mahls eines Fuchses unweit seiner Erdwohnung. Meister Reinecke hatte sich einen Hasen schmecken lassen. Auf allen Vieren krochen die Kinder einer Rehspur nach und spürten, wie kratzig die Brombeere für die Rehe sein muss.
Mit dem Eichhörnchen-Spiel lernten die kleinen Walderkunder einen weiteren Bewohner des Waldes und seine Überlebensstrategie kennen. Fleißig wie die Sieben Schwaben errichteten die Kinder aus herumliegenden Ästen einen Eichhörnchenkobel. Jedes „Eichhörnchen“bekam ein paar Erdnüsse und musste sich damit Nahrungsvorräte für den Winter unweit des Kobels anlegen. Als dann der Winter kam, konnten nicht alle „Eichhörnchen“ihre Nahrungsverstecke wiederfinden. So wurde jedem klar, wie das echte Eichhörnchen für die Verbreitung der Eiche sorgt.
Schließlich entdeckten die hungrigen und durstigen Abenteurer hinter einem Baum eine kleine Brotzeit, die von der Gemeinde Burgheim dort deponiert worden war. Mit vielen neuen Eindrücken kehrten die Kinder später zurück in den Kindergarten und belohnten den Förster mit kleinen Kunstwerken, in denen sie ihre Eindrücke zum Ausdruck gebracht hatten. Diese bekommen nun einen Ehrenplatz im Büro des Försters.