Neuburger Rundschau

Auf den Spuren von Fuchs, Marder, Eichhörnch­en & Co.

Bildung Was 25 Abenteurer des Burgheimer Kindergart­ens beim Waldbesuch mit dem Förster alles entdeckt und gelernt haben

- VON MICHAEL GEYER

Schon Pestalozzi hat es erkannt und gelehrt: Was mit Kopf, Herz und Hand aufgenomme­n wird, bleibt länger haften und macht zudem mehr Spaß als trockene Lernmateri­e. Ganz im Sinne dieses multisenso­rischen Lernens zogen 25 junge Naturforsc­her des Kindergart­ens Burgheim bei bestem Wetter und mit großen Erwartunge­n auf den „Reißberg“zwischen Straß und Leidling. Dort wartete Gemeindewa­ldförster Martin Spies, um zusammen mit den Mädchen und Jungen den Geheimniss­en des Waldes auf die Spur zu kommen.

„Ich sehe mit meinen Ohren. Ich schlafe kopfüber. Ich wohne in Kirchtürme­n. Wer bin ich?“, fragte der Förster. Für die Kinder war schnell klar, dass es sich nur um die Fledermaus handeln könne. Aber wie jagt eine Fledermaus, wie frisst sie und wie fühlt es sich an, einmal selber Fledermaus zu sein? Beim Spiel „Fledermaus und Motte“schlüpften die Kinder in die Rolle von Jäger und Gejagten, erfuhren dabei, wie schwierig es ist, sich mit verbundene­n Augen nur anhand von Geräuschen zu orientiere­n und herumschwi­rrende Motten zu fangen. Der Spaß kam dabei nicht zu kurz. Auch das Fangen von fliegenden Gummibärch­en nur mithilfe des Mundes erschien den „Fledermäus­en“ eine aussichtsl­ose Aufgabe. Erst mit dem Einsatz der Hände, sozusagen den Flügeln der Fledermaus, gelang es dann doch einigen, genug Gummibärch­en zu fangen.

Weiter ging es durch den Wald, wo bereits einige seiner Bewohner warteten. In den Bäumen und auf den Boden hatten sich unter anderem ein Marder, ein Fuchs, ein Eichelhähe­r und ein Sperber versteckt. Abwurfstan­gen lagen herum und kündigten von Rothirsch oder Rehbock. Vor allem der Marder im Baum ließ den Kindern kurz den Atem stocken. Für eine besondere Aufregung sorgten die Überreste des nächtliche­n Mahls eines Fuchses unweit seiner Erdwohnung. Meister Reinecke hatte sich einen Hasen schmecken lassen. Auf allen Vieren krochen die Kinder einer Rehspur nach und spürten, wie kratzig die Brombeere für die Rehe sein muss.

Mit dem Eichhörnch­en-Spiel lernten die kleinen Walderkund­er einen weiteren Bewohner des Waldes und seine Überlebens­strategie kennen. Fleißig wie die Sieben Schwaben errichtete­n die Kinder aus herumliege­nden Ästen einen Eichhörnch­enkobel. Jedes „Eichhörnch­en“bekam ein paar Erdnüsse und musste sich damit Nahrungsvo­rräte für den Winter unweit des Kobels anlegen. Als dann der Winter kam, konnten nicht alle „Eichhörnch­en“ihre Nahrungsve­rstecke wiederfind­en. So wurde jedem klar, wie das echte Eichhörnch­en für die Verbreitun­g der Eiche sorgt.

Schließlic­h entdeckten die hungrigen und durstigen Abenteurer hinter einem Baum eine kleine Brotzeit, die von der Gemeinde Burgheim dort deponiert worden war. Mit vielen neuen Eindrücken kehrten die Kinder später zurück in den Kindergart­en und belohnten den Förster mit kleinen Kunstwerke­n, in denen sie ihre Eindrücke zum Ausdruck gebracht hatten. Diese bekommen nun einen Ehrenplatz im Büro des Försters.

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Fotos: Susanne Leinfelder Viel zu staunen gab es für die Kinder aus dem Burgheimer Kindergart­en bei der Er kundung eines Fuchsbaus.
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Jedes Kind erhielt zuerst aus der Hand von Förster Martin Spies ein paar Erdnüsse, um damit am Eichhörnch­en Spiel teilzunehm­en.

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