Und Action!
Kino Die junge Regisseurin Christina Schmid dreht ihren ersten Film im Neuburger Amtsgericht
Den Satz „Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil“hat die 18-jährige Christina Schmid aus Abensberg etliche Male gehört. Doch sie ist weder Angeklagte noch macht sie ein Jurastudium. Sie ist Filmemacherin – und eine engagierte noch dazu. Derzeit dreht sie ihren ersten professionellen Film „Zwei Welten“. Dieser handelt von einer Mutter, die von einer Person aus ihrer Vergangenheit bedroht wird und um das Leben ihres Sohnes bangen muss. Einige Szenen des Streifens drehte das junge Filmteam nun im Neuburger Amtsgericht.
„Wenn du das nächste Mal aufstehst, wirf deine Tasche wütend auf die Bank hinter dir“, gibt Christina Schmid Anweisungen an eine Schauspielerin. Am Set scheint die junge Frau überall zu sein. Ihr Team ist jung. Ihr Mitbewohner hilft mit. Eine Freundin, die sie bei einem Praktikum kennengelernt hat, kümmert sich um den Ton.
Wie es nun mal beim Drehen so ist, sind nicht alle Szenen auf Anhieb im Kasten. Da mussten die Komparsen schon einige Stunden still auf den Zuschauerbänken im Gerichtssaal ausharren. Eine von ihnen ist Anna Werner. Die Grundschullehrerin aus Neuburg war neugierig und wollte deshalb als Komparse am Set mitwirken. Sie sagt: „Ich finde es interessant, zu sehen, wie sich die Menschen vor und hinter der Kamera verändern.“
Nach einigen Praktika wie zum Beispiel beim Bayerischen Rundfunk („Dahoam is Dahoam“) und bei dem Sender ZDF neo („Im Knast“) fühlte sich Christina Schmid bereit für ihr eigenes großes Projekt. „Ich setze mir was in den Kopf und mache es dann, egal wie aussichtslos das Projekt anfangs wirken mag“, sagt die 18-Jährige, die demnächst bei Bavaria Film eine Ausbildung als Mediengestalterin für Bild und Ton beginnen wird.