Maria zu Ehren
Religion Die Wallfahrt zur Mauerner Pfarrkirche hat wieder einen hohen Stellenwert unter den Gläubigen
Rennertshofen Mauern Der 15. August wird in Bayern auch als der „Frauentag“gefeiert und erinnert an die glorreiche Aufnahme Mariens in den Himmel. Gestern begingen die Katholiken dieses Fest und in Mauern herrschte schon um 9 Uhr Hochbetrieb vor der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt.
Aus allen Richtungen strömten die Wallfahrer zu einer der schönsten Rokoko-Kirchen im Landkreis. Viele Gläubige aller sieben Pfarreien der Pfarrgemeinschaft Urdonautal beteiligten sich an der Sternenwallfahrt: Die Trugenhofener, Stepperger, Bertoldsheimer und Rennertshofener zogen vom Urdonautal kommend singend und betend den steilen Berg zur Mauerner Kirche hoch. Ihnen folgten die Pilger aus Wellheim und Hütting. Vom gegenüberliegenden Hainberg herunter kamen die Riedensheimer, wie immer mit einer eindrucksvollen Zahl an Teilnehmern. Andere Wallfahrer bevorzugten die Fahrt mit dem Auto oder kamen mit dem Fahrrad. Für Aufsehen sorgten knapp ein Dutzend Stepperger und Riedensheimer, die mit ihren OldtimerTraktoren zur Wallfahrt kamen. Unter Orgel- und Trompetenklängen zogen die Pilger in die geschmückte Kirche ein. Die Wallfahrtskirche mache ihrem Namen alle Ehre, sagte Pfarrer Georg Guggemos, Leiter der Pfarreiengemeinschaft. Hier gebe es etwas, das der Seele gut tue, das man mit anderen erleben wolle. Guggemos verglich in seiner Predigt Maria mit einem Zeichen am Himmel. Nicht umsonst werde sie mit der Sonne bekleidet, mit dem Mond unter den Füßen und von zwölf Sternen bekränzt dargestellt. Gott habe sie mit ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel besonders geehrt, denn sie gebe den Gläubigen ein prächtiges Beispiel: Erstens habe sie durch ihr „Mir geschehe nach deinem Wort“grenzenloses Vertrauen zu Gott bewiesen und ermutige dadurch die Menschen, auch in den Niederungen des Lebens zu Gott zu halten. Zweitens habe sie Demut vorgelebt. Demut bedeute „Mut zum Dienen“, sagte Guggemos und dankte allen, die in der Pfarreiengemeinschaft Verantwortung übernehmen. Drittens, so der Prediger, möchte uns Gott mit der Aufnahme Mariens in den Himmel sagen, dass wir die Würde des Menschen achten. Nicht ohne Absicht sei durch Papst Pius XII. im Jahre 1950 das Dogma über die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel nach einer Zeit der Verachtung der Menschenwürde im Zweiten Weltkrieg verkündet worden. In den innig gesungenen Marienliedern kam die Verehrung der Mutter Gottes als Himmelskönigin, Fürsprecherin, Führerin oder Beschützerin besonders zum Ausdruck.
Maria stehe auch für das Heilsame, wie die Kräuter in den von den Gläubigen am Altar abgelegten Kräuterbüscheln, sagte Guggemos und segnete sie.