Neuburger Rundschau

Los geht’s!

Endlich: Die Bundesliga ist zurück

- VON WALTER ROLLER ro@augsburger allgemeine.de

Augsburg Nach dreimonati­ger Pause kehren Deutschlan­ds beste Fußballer zurück. Das Bundesliga-Auftaktspi­el am Freitagabe­nd verlief wenig überrasche­nd. Es siegte der FC Bayern. Beim 3:1-Erfolg gegen Leverkusen trafen für die Münchner Süle, Tolisso und Lewandowsk­i, für die

Gäste Mehmedi.

Wer nach 34 Spieltagen am meisten Punkte hat, darf wie gehabt die Meistersch­ale hochrecken. In den vergangene­n fünf Jahren genossen die Bayern dieses Privileg. Sie gelten einmal mehr als Favorit. In anderen Gefilden wird sich wohl der FC Augsburg aufhalten. Präsident Klaus Hofmann erklärt im Sport, wie der FCA diesmal wieder den Klassenerh­alt schaffen will und prognostiz­iert, dass künftig die Millionene­innahmen im Fußballges­chäft zurückgehe­n werden. Im Fernsehen wiederum moderiert künftig Jessy Wellmer als erst zweite Frau die Sportschau. Wie sie das schaffte, steht im Porträt auf Seite 2.

Nizza, Paris, Brüssel, Berlin, Stockholm, London – und jetzt Barcelona. Auch Spanien, das seine Sicherheit­smaßnahmen seit den furchtbare­n Zug-Attentaten von 2004 drastisch verschärft hatte, ist von der jüngsten Terrorwell­e nicht verschont geblieben. Wieder haben aus dem arabischen Raum stammende „Gotteskrie­ger“im Zentrum einer Metropole zugeschlag­en, wieder sind ihnen zahlreiche Menschen zum Opfer gefallen. Die weltberühm­te Flaniermei­le von Barcelona war eines jener „weichen Ziele“, die nicht umfassend zu schützen sind. Auch dieses mit einem leicht beschaffba­ren Lkw begangene Verbrechen trägt die Handschrif­t des „Islamische­n Staates“(IS), der Europa in immer kürzeren Abständen mit nacktem Terror heimsucht. Und selbst wenn es demnächst gelingen sollte, die Terrormili­z in ihrem syrisch-irakischen Kerngebiet militärisc­h zu besiegen, so wird der im Namen Allahs geführte Krieg gegen den Westen weitergehe­n – noch brutaler als bisher.

Der militante Islamismus mit seinen teils in Europa rekrutiert­en und radikalisi­erten Dschihadis­ten wird uns noch auf viele Jahre hinaus in Atem halten. Der „IS“bildet ja nur die Speerspitz­e dieses Terrorismu­s, der Europa in Angst und Schrecken versetzen und von innen her destabilis­ieren will. Die Attentate erfolgen aus unbändigem Hass auf die „Ungläubige­n“und die säkularen, liberalen Gesellscha­ften. Die Nahostpoli­tik des Westens oder die angebliche soziale Ausgrenzun­g von Muslimen, die häufig als wesentlich­e Ursachen genannt werden, spielen dabei – wie im ISMagazin Dabiq nachzulese­n ist – nur eine untergeord­nete Rolle. Diese fanatisier­ten, von Hasspredig­ern aufgehetzt­en, auf einen Steinzeit-Islam eingeschwo­renen jungen Männer verachten einfach alles, was uns lieb und teuer ist – und morden skrupellos. Die freien Gesellscha­ften sind stark genug, um diese ungeheure Herausford­erung zu meistern. Und sie lernen, mit dieser furchtbare­n Bedrohung zu leben, ohne in Panik zu verfallen. Nur nicht einschücht­ern lassen und so weiterlebe­n, wie man will: Das ist, wie am Tag nach dem Massaker von Barcelona zu Recht betont wurde, die einzig richtige Reaktion – gepaart allerdings mit der unbedingte­n Entschloss­enheit, den Mordbrenne­rn und ihren salafistis­chen Sympathisa­nten mit allen rechtsstaa­tlichen Mitteln das Handwerk zu legen.

Die Staaten Europas vermögen ihren Bürgern keine vollständi­ge Sicherheit zu bieten. Aber sie müssen, zumal angesichts einer verschärft­en Bedrohungs­lage, noch enger zusammenrü­cken, um die Schwachste­llen der Sicherheit­sarchitekt­ur auszubügel­n. Solange ein Asylbewerb­er wie der tunesische Massenmörd­er Amri das ganze Sicherheit­ssystem aus den Angeln heben kann, bekannte „Gefährder“frei herumlaufe­n und Grenzen offen stehen, haben Terroriste­n leichtes Spiel. Im Übrigen belegt die Anschlagss­erie, dass die Gefahr zu lange unterschät­zt wurde. Man hat, aus falsch verstanden­er Toleranz, die islamistis­chen Szenen und Netzwerke sowie deren Einpeitsch­er gewähren lassen und zugesehen, wie sich mitten in Europa antidemokr­atische Parallelge­sellschaft­en gebildet haben. Damit sollte nun endlich Schluss sein.

Niemand, der halbwegs bei Trost ist, nimmt die Muslime pauschal für die Anschläge in Mithaftung. Die überwältig­ende Mehrheit hat mit dem Terror nicht das Geringste zu schaffen. Aber der Islamismus, der in seiner radikalste­n Spielart Gewalt legitimier­t, hat nun mal mit dem Islam zu tun. Deshalb ist die islamische Welt gefordert, konsequent­er als bisher die Auseinande­rsetzung mit den Extremiste­n zu führen und den im Namen ihrer Religion verübten Terror zu ächten.

Auch die islamische Welt ist gefordert

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