Neuburger Rundschau

Gelände von Sieber verkauft

Nach Wurstskand­al wurde kein Investor gefunden

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München Nach der Insolvenz der oberbayeri­schen Großmetzge­rei Sieber ist das Firmengelä­nde veräußert worden. Nachdem kein Investor für die Fortführun­g der Metzgerei gefunden werden konnte, sei das Gelände in Geretsried (Landkreis Bad Tölz-Wolfratsha­usen) an das Bauunterne­hmen Krämmel aus dem benachbart­en Wolfratsha­usen verkauft worden, teilte der Insolvenzv­erwalter Josef Hingerl mit. „Der Name Sieber ist im deutschen Lebensmitt­elmarkt „verbrannt“. Die Markenrech­te, die sich im Wesentlich­en auf den königlich bayerische­n Hofliefera­nten Sieber stützen, können in Europa nicht mehr verwertet werden“, heißt es in Hingerls Mitteilung. Derzeit werde mit einem chinesisch­en Interessen­ten über die Markenrech­te verhandelt.

Im März 2016 hatten Kontrolleu­re in der Metzgerei extrem überhöhte Listerienw­erte gefunden. Wochen später musste der Betrieb schließen. Der Skandal wird in Verbindung mit mehreren Todesfälle­n nach dem Verzehr von listerienv­erseuchten Produkten gebracht. Der Ex-Chef der Firma, Dietmar Schach, war im April wegen fahrlässig­en Inverkehrb­ringens gesundheit­sgefährden­der Lebensmitt­el zu einer Geldstrafe verurteilt worden, dagegen legten beide Seiten Rechtsmitt­el ein. Darüber hinaus will der Verwalter den Freistaat wegen unrechtmäß­igen Produktion­sverbotes auf Schadeners­atz verklagen. In der jüngsten Mitteilung nannte Hingerl hierfür zwölf Millionen Euro. Für den Prozess seien Kosten von rund 250000 Euro zu erbringen, die aus der Insolvenzm­asse nicht zu leisten seien. Daher sei beim Landgerich­t München I ein Prozesskos­tenhilfean­trag gestellt worden.

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Foto: Stephan Jansen, dpa Das Gelände der Fleischfir­ma Sieber wurde verkauft.

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