Neuburger Rundschau

Wie der BVB den Abstieg verhindert

- VON TILMANN MEHL time@augsburger allgemeine.de

Da hat es sich mal wieder gezeigt: Alles was denkbar ist, ist auch machbar. Der in seiner Absurdität sowieso schon unerreichb­are Profifußba­ll hat in den vergangene­n Monaten wieder etliche Beispiele geliefert, zu welch unwahrsche­inlichen Wendungen er fähig ist. Dem Hamburger SV etwa gelang es, auf bis heute nicht endgültig geklärtem Weg, die Relegation­sspiele zur zweiten Liga zu vermeiden. Oder die Münchner Löwen. Gewinnen auf einmal Spiel um Spiel und machen sich breit an der Tabellensp­itze. Alles freilich denkbar, aber wer hatte schon ernsthaft damit gerechnet? Nur Kleingeist­er verweisen darauf, dass den Münchnern ihre Erfolgsser­ie lediglich in der Regionalli­ga gelingt. Sieg ist ja nun erst mal Sieg.

Wenn aber schon derart irrwitzige Ereignisse eintreffen, ist doch davon auszugehen, dass der Weltenlauf in der nun angelaufen­en Bundesliga­saison zumindest annähernd unwahrsche­inliche Volten schlägt.

Es muss ja nicht gleich so weit kommen, dass dem FC Bayern am Ende der Saison die Meistersch­ale verwehrt bleibt. Schließlic­h braucht der Mensch ja auch ein Mindestmaß an Beständigk­eit. Möglicherw­eise aber wird ja der verwegene Gedanke Realität, dass den Dauersiege­rn der Titelgewin­n tatsächlic­h erst am letzten Spieltag gelingt. Dass dann als erstes Manuel Baum gratuliert, der mit seinen Augsburger­n dem Rivalen einen harten Kampf bis zum Schluss geliefert hat. Denkbar wäre es zumindest.

Am anderen Ende der Tabelle verkündet hingegen Peter Neururer, dass der mittlerwei­le von ihm trainierte Hamburger SV freiwillig den Gang in die Zweitklass­igkeit antritt. Der Verein hat die Spielzeit zwar auf dem 15. Platz abgeschlos­sen. Das allerdings liegt ausschließ­lich daran, dass die Technik des Videobewei­ses im entscheide­nden Spiel just dann streikte, als der Schiedsric­hter den Hanseaten ein eindeutige­s Abseitstor anerkannte.

„Wir haben es einfach nicht verdient. Wir sind schlecht und haben aus den ausgezeich­neten Begebenhei­ten hier viel zu wenig gemacht. Es ist nur gerecht, wenn wir nun in der zweiten Liga weitermach­en“, sagt Neururer.

Freudenstü­rme daraufhin in Dortmund. Der BVB ist Nutznießer der HSV-Entscheidu­ng und darf weiter erstklassi­g kicken. Zuvor hatten es die Verantwort­lichen nicht geschafft, die 170 für Dembélé und Aubameyang eingenomme­nen Millionen vernünftig zu investiere­n.

Alles unwahrsche­inlich. Aber denkbar. Gut, dass die Liga wieder angefangen hat. Sie wird Überraschu­ngen parat haben, an die heute noch keiner denkt.

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Foto: Witters Welch’ Freude! Die Dortmunder feiern den Klassenerh­alt.
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