Blick in viele Gesichter
Dresdner Museum untersucht das Antlitz
Dresden Porträt, Selfie, Überwachung im öffentlichen Raum: Das Dresdner Hygiene-Museum begibt sich auf Spurensuche nach Gesichtern. In einer Ausstellung wird von diesem Samstag an das menschliche Gesicht in alltäglichen und historischen Zusammenhängen präsentiert. Rund 300 Objekte, darunter zahlreiche künstlerische Arbeiten, beschäftigen sich mit der äußeren Gestalt, aber auch mit Mimik und Ausdruck, mit der Wandelbarkeit und Wiedererkennung.
„Gesichter sind zum Gegenwartsthema geworden“, sagte die Berliner Kulturwissenschaftlerin Sigrid Weigel, die das Konzept für die Ausstellung erstellte. Es gebe „immer mehr Meldungen, die mit dem Gesicht zu tun haben“. So gesehen reflektiere die Ausstellung mit dem Titel „Das Gesicht. Eine Spurensuche“über „Dinge, die wir intuitiv und unwillkürlich wahrnehmen“. Sie gehe zudem der Frage nach, ob sich Gefühle über die Mimik eindeutig identifizieren lassen.
„Das Gesicht war noch nie ein Naturprodukt“sagte Weigel. Es werde durch Moden, Kulturen und Zeiten geprägt. Die „Wandelbarkeit des Gesichtes“könne allein entlang verschiedener Epochen abgelesen werden. Die bis Januar 2018 laufende Ausstellung präsentiert dazu rund 200 Schaufensterpuppen- und Friseurköpfe aus zwei Jahrhunderten. Zu sehen sind zudem zahlreiche Fotografien, Bilder und Videos. In insgesamt vier Kapiteln beschäftigt sich die Präsentation mit der emotionalen, kulturellen, technologischen und künstlerischen Bedeutung des menschlichen Gesichtes. Angesprochen werden auch Themen wie die Kosmetik und plastische Operationen oder die digitale Darstellung.