Neuburger Rundschau

Kampf gegen Schimmel in Gurlitts Sammlung

Das Kunstmuseu­m Bern hat dazu eine eigene „gläserne“Werkstatt eingericht­et

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Bern Bei der Restaurier­ung von Kunstwerke­n aus der GurlittSam­mlung erlaubt das Kunstmuseu­m Bern jetzt einen Blick hinter die Kulissen. Seit Freitag können Besucher in der Schweizer Hauptstadt Restaurato­rinnen durch ein Fenster in der eigens gebauten Werkstatt über die Schulter schauen. Das Museum bietet auch Führungen direkt in die Werkstatt an.

Cornelius Gurlitt, Sohn eines der Kunsthändl­er von Adolf Hitler, hortete jahrzehnte­lang eine umfangreic­he Sammlung, darunter Raubkunst und Werke, die die Nazis als „entartet“gebrandmar­kt hatten. Die zufällige Entdeckung der Sammlung in Gurlitts Wohnungen in München und Salzburg war 2012 eine Sensation. Gurlitt starb 2014 und vermachte den Nachlass dem Kunstmuseu­m Bern. Die Wiederhers­tellung der unter anderem durch Staub, Schimmel, Kleberücks­tände und Knickstell­en beschädigt­en Werke erfordert höchste Sicherheit­smaßnahmen. Ein Teil des Ateliers ist mit Plastikfol­ien abgeklebt. „Das Zelt hat Quarantäne-Charakter“, sagte Nathalie Bäschlin, Leiterin der Werkstatt. Dort wird mit feinen Düsen oder Lösungsmit­teln Schimmel beseitigt. Das Museum will verhindern, dass Sporen in die vorhandene Sammlung gelangen.

Das Kunstmuseu­m hat zunächst 200 Werke in der Werkstatt, die im November ausgestell­t werden sollen. Darunter sind Arbeiten von Nolde, Kirchner und Liebermann, überwiegen­d auf Papier.

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Foto: dpa Eine Restaurate­urin arbeitet an einem Blatt aus der Sammlung Gurlitt.

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