Neuburger Rundschau

Ein tierischer Erfolg

Der VfR Neuburg zieht nach dem Abzug der Münchner Löwen ein positives Fazit: Hohe Einnahmen, gute Stimmung und ein Stadion, in das künftig 4000 Fans passen könnten

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Es war nicht selbstvers­tändlich, dass alles glatt laufen würde: gewaltbere­ite Fans, ein drohendes Verkehrsch­aos und die Sicherheit der Zuschauer im Stadion – alles Variablen, die das Pokalspiel gegen den TSV 1860 München vergangene Woche in Neuburg zu einem heiklen Unterfange­n machten. Mit positivem Ausgang. Sportlich gesehen weniger, denn da verlor der VfR mit 0:4, abgesehen davon ziehen die Verantwort­lichen des VfR Neuburg nach dem Pokalkrach­er jedoch zufrieden Bilanz. Hätte es nicht die Probleme mit dem Kartenverk­auf gegeben, wäre diese noch besser ausgefalle­n.

Den VfR Neuburg trifft keine Schuld, dass das Stadion am Ende nicht bis auf den letzten der vorgesehen­en 3500 Plätze ausverkauf­t war. Alle Karten, die für den VfR reserviert waren, gingen über die Ladentheke. „Bei den 1100 Karten, die an die 60er gingen, lief der Vorverkauf nicht ganz so rund“, sagt Harald Rogalinski, Leiter Finanzen beim VfR Neuburg. Weil die Zeit zum Verschicke­n der Tickets zu knapp war, kamen 495 Karten aus dem Gäste-Kontingent zurück nach Neuburg – 200 davon konnten an der Abendkasse noch verkauft werden. „Leider konnten wir nicht alle an den Mann bringen“, bedauert Rogalinski. Der Verein hätte den Erlös aus den restlichen Eintrittsk­arten gern mitgenomme­n.

Mit dem Umsatz im Bereich Gastronomi­e ist der VfR jedoch zufrieden: Der war an diesem Pokalabend so hoch wie sonst in einem Jahr. „An jedem Stand waren 15 bis 20 Meter lange Schlangen mit Fans, die etwas zu trinken oder eine der vielen tausend Steak-, Wurst- oder Bratwursts­emmeln kaufen wollten“, freut sich der Leiter der Finanzen. Kürzlich auftretend­e Engpässe beim Bier wurden mithilfe der Freiwillig­en Feuerwehr Marienheim gelöst, die für Nachschub sorgte, damit die Besucher zu keinem Zeitpunkt mit leeren Bechern dastanden.

Einige von ihnen haben jedoch zu viel gebechert, weshalb es zu „alkoholbed­ingten Polizeiein­sätzen“im Löwenblock kam, bestätigt Rogalinski. Außerdem gerieten nach dem Spiel, auf dem Rückweg zum Bahnhof, zwei LöwenFangr­uppen aneinander – die Polizei löste die Schlägerei auf. Abge- sehen davon sei alles ruhig und friedlich verlaufen, zeigt sich Rogalinski erleichter­t. Dies sei unter anderem auf die gute Zusammenar­beit mit der Polizei und deren massive Präsenz zurückzufü­hren.

Auch das befürchtet­e Verkehrsch­aos blieb aus. Zwar kam es stellenwei­se zu kurzen Behinderun­gen, aber Unfälle oder längere Wartezeite­n – weder bei der Anfahrt noch bei der Abfahrt der Besucher – habe es keine gegeben, sagt der Verantwort­liche. Insbesonde­re die beiden Wiesen als zusätzlich­e Autoparkpl­ätze sowie die Abfahrt über den Saliterweg hätten zur Entzerrung des Verkehrs beigetrage­n. Auch Beschwerde­n von Anwohnern habe es keine gegeben, wohl auch, weil diese von Anfang an mit ins Boot geholt worden seien.

Der VfR hat bewiesen, dass er eine Großverans­taltung wie diese mit 3500 Besuchern stemmen kann. Nicht zuletzt dank des Einsatzes von 110 Ehrenamtli­chen an Ständen, Kassen und am Einlass. Positives Feedback kam von 60erFans, die auf einschlägi­gen Facebook-Seiten die Organisati­on in Neuburg lobten, sowie von der Ticketund Marketinga­bteilung des TSV 1860 München und den Siwieder cherheits- und Fanbeauftr­agten des Vereins, ist Rogalinski erfreut. Selbst ein Vertreter des TSV 1860 Weißenburg sei zum Spiel gekommen, um sich Tipps rund um die Organisati­on zu holen, bevor es dort am 22. August im Pokal gegen den Regionalli­gisten VfB Eichstätt geht.

Damit die angeeignet­e Expertise nicht verpufft, sollen alle Einzelheit­en der Vorbereitu­ng archiviert und im Herbst dann ein Bauantrag bei der Stadt eingereich­t werden. „Wir wollen für die Zukunft eine dauerhafte Stadionkap­azität von voraussich­tlich 4000 Besuchern festlegen lassen“, sagt Rogalinski. Die erhöhten Zuschauerz­ahlen seien durch zusätzlich aufgestell­te Bierbänke, auch im unteren Bereich des Stehwalls, machbar.

Somit wäre weiteren prestigeun­d zuschauert­rächtigen Pokalspiel­en und Derbys auf dem Rasen des VfR Neuburg offiziell der Weg geebnet. „Das könnten Spiele gegen Eichstätt, Unterhachi­ng oder wieder gegen den TSV 1860 München sein, sofern der nicht aufsteigt.“Der VfR jedenfalls spielt heuer erneut im Toto-Pokal – die ersten beiden Runden sind bereits überstande­n.

 ?? Foto: Bastian Sünkel ?? Aus dem Umfeld des TSV 1860 München gab es viel Lob für die Organisati­on rund um das Pokalspiel gegen den VfR Neuburg. Staus hielten sich in Grenzen, auch Busse hatten genügend Platz – auf dem Bild 1860 Trainer Daniel Bierofka vor dem Mannschaft­sbus...
Foto: Bastian Sünkel Aus dem Umfeld des TSV 1860 München gab es viel Lob für die Organisati­on rund um das Pokalspiel gegen den VfR Neuburg. Staus hielten sich in Grenzen, auch Busse hatten genügend Platz – auf dem Bild 1860 Trainer Daniel Bierofka vor dem Mannschaft­sbus...

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