Neuburger Rundschau

Ganz schön abgefahren­e Kunst

René Magritte malte Bilder, die einen zwei Mal hinsehen und nachdenken lassen. Was er meinte und erreichen wollte, erklärt dir die Klasse 4b der Laurentius-Grundschul­e Bobingen heute

- VON DER KLASSE 4B

Du wunderst dich bestimmt, warum dort steht: „Dies ist keine Zeitung“. Heute wollen wir dir den belgischen Künstler René Magritte (gesprochen: Reneh Magritt) vorstellen, der von 1898 bis 1967 lebte. Wir haben uns Bilder des Künstlers genauer angeschaut und haben ein Apfelbild entdeckt, wo darunter auf Französisc­h steht „Ceci n’est pas une pomme“. Auf Deutsch heißt das: „Dies ist kein Apfel.“Alina zeigt das Bild auf dem kleinen Foto unten links. Aber was meinte Magritte damit? Wir sehen doch dort einen Apfel! Das hat uns zuerst einmal verwundert.

Magritte meinte, dass dort auf der Leinwand kein echter Apfel ist. Wir können ihn zum Beispiel nicht essen. Es ist nur eine Abbildung von einem Apfel zu sehen. Er hatte ihn dort nur hingemalt. Und deshalb schrieb er darunter: „Dies ist kein Apfel.“Er wollte nämlich nicht lügen. Jetzt verstehst du auch, warum wir unter unser Bild geschriebe­n haben: „Dies ist keine Zeitung.“Weil es eben nur das Bild von einer Zeitung ist.

Die Melone war sein Markenzeic­hen

Moritz betrachtet auf dem mittleren kleinen Bild den Künstler René Magritte mit Hut. Diese Art von Hut nennt man Melone. Die Melone ist zu René Magrittes Markenzeic­hen geworden. Diese Hüte tauchen auch immer wieder in seinen Bildern auf. Zu der Zeit, als der Künstler lebte, trugen fast alle Männer auf der Straße einen Hut, wenn sie draußen waren.

Die Melone siehst du auch auf dem ganz kleinen Bild rechts. Doch drunter steht „La neige“(auf Deutsch: „Der Schnee“) Das passt nicht zusammen. Was will uns der Künstler damit sagen? Ganz einfach: Er hat uns neugierig gemacht. René Magritte will, dass wir über Sprache nachdenken. Wenn jemand das Wort „Hut“sagt, stellst du dir in Gedanken sofort einen Hut vor. Schon als kleines Kind lernen wir, Dinge mit den passenden Wörtern zu benennen. Wenn dir deine Eltern früher aber beigebrach­t hätten, dass man zu einem Hut „Schnee“sagt, hättest du das damals so gelernt. Und hätten alle anderen das auch so gelernt, würden jetzt alle „Schnee“zum Hut sagen. Das ist ganz schön abgefahren!

René Magritte gehört zu den Surrealist­en. Das ist eine Kunstricht­ung, die vor ungefähr 90 Jahren entstand. Surrealist­en malten Dinge so, wie sie sie in ihren Träumen sahen. Deshalb sind die Dinge in dem Zimmer auf dem kleinen Bild oben rechts auch so groß. Oder hast schon einmal so einen großen Kamm wie den in der Ecke gesehen?

Außerdem finden wir, dass Magritte besonders gut malen konnte. Magritte malte aber nicht einfach drauf los, er machte sich für jedes Bild Skizzen. Das sind grobe Zeichnunge­n. Die waren seine Vorlage, wenn er auf die Leinwand malte. René Magritte hat einen besonderen Humor. Wenn wir seine Bilder anschauen, müssen wir ein bisschen lachen.

 ?? Fotos (5): Susanne Rummel ?? Dieses Kunstwerk hat die Klasse 4b im Magritte Stil gebastelt. Im Text erklärt sie dir mehr dazu.
Fotos (5): Susanne Rummel Dieses Kunstwerk hat die Klasse 4b im Magritte Stil gebastelt. Im Text erklärt sie dir mehr dazu.
 ?? Repro: Triton Foundation, Niederland­e/ (c) VG Bild Kunst, Bonn 2017 ?? Alina hält das Buch „Magritte A bis Z“(Belser) hoch, in dem das Bild „Ceci n’est pas une pomme“zu sehen ist. Was René Magritte damit meinte, erfährst du im Text.
Repro: Triton Foundation, Niederland­e/ (c) VG Bild Kunst, Bonn 2017 Alina hält das Buch „Magritte A bis Z“(Belser) hoch, in dem das Bild „Ceci n’est pas une pomme“zu sehen ist. Was René Magritte damit meinte, erfährst du im Text.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany