Tipps gegen langweilige Alltagsroutine
Irgendwann schleichen sich auch im schönsten Beruf Routinen ein. Dann wirkt die Arbeit leicht monoton, das kann nerven. Ein Experte gibt acht Tipps, wie sich mit einfachen Mitteln Abwechslung schaffen lässt
Dresden/Dortmund Morgens um 9 Uhr den Computer hochfahren, mittags um Punkt 12 geht es in die Kantine. Und um 17 Uhr ist Feierabend. Jeden Tag dasselbe. Alles reine Routine? Das muss nicht sein. Schon mit kleinen Dingen können Berufstätige gegensteuern.
Routine ist zwar eine gute Sache: Sie gibt Sicherheit, und es erleichtert die Arbeit, wenn klare Abläufe festgelegt sind. Aber man wird leicht unflexibel und zu große Monotonie kann langfristig auch psychisch belasten, erklärt Professor Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Mit ein paar Tricks lässt sich die Langeweile umgehen,
Zum einen kann man die Kollegen überzeugen, mal etwas anders zu machen. Wenn der Kollege seine Gewohnheiten nicht ablegen will, lohnt es sich laut Windemuth, den Chef mit ins Boot zu holen – er kann helfen, neue Wege zu gehen.
Zum anderen muss persönliche Routine auf den Prüfstand. Das bedeutet, den inneren Schweinehund und die eigene Bequemlichkeit zu überwinden. Acht Tipps: ● Bewegung statt Stillsitzen Ständig vor dem PC zu sitzen, macht nicht nur träge, es fühlt sich auch eintönig an. Neben dem inneren ist auch der äußere Stillstand ungesund. Also einfach mal im Stehen arbeiten.
● Tapetenwechsel Etwas Abwechslung verschafft auch eine andere Umgebung. So können Beschäftigte ein Meeting auch einmal in der Büroküche oder im Innenhof abhalten.
● Mittagspause Auch der Gang in die Kantine bietet oft nichts Neues. Erster Schritt aus diesem Teufelskreis: rausgehen statt in die Kantine. Oder einfach einmal mit anderen Kollegen zum Essen verabreden.
● Neue Denkanstöße In Besprechungen dreht man sich leicht im Kreis, wenn immer nur dieselben Leute zu Wort kommen. Daher kann es erfrischend sein, sich Anregungen von Neulingen anzuhören. Warum nicht mal den Praktikanten fragen?
● Arbeitsabläufe ändern In der Buchhaltung werden die Bilanzen stets in derselben Abfolge abgearbeitet? In der Backstube legt der Meister immer erst die Brezeln aufs Blech? Um diese ewige Wiederkehr zu durchbrechen, reicht es schon, einfach die Reihenfolge zu ändern.
● Digital Detox Technik kann vieles erleichtern – manchmal ist weniger aber mehr. Statt ständig am PC zu arbeiten, kann es eine willkommene Abwechslung sein, Ideen mal mit Stift und Papier auf bunten Notizzetteln festzuhalten. Auch gut: Einfach mal in die andere Abteilung hinübergehen, statt zum Telefon zu greifen oder eine E-Mail zu schreiben.
● Sich abwechseln Die Abrechnung für die Firma Meier macht immer der eine Kollege, die für Firma Müller der andere. Warum es nicht einmal umgekehrt machen und sich abwechseln?
● Kleine Belohnungen Lästige Routine-Aufgaben nerven weniger, wenn Beschäftigte sich danach eine Auszeit gönnen. Steht etwa die Jahresabrechnung an, könnten sie sich zu einem Kaffee danach verabreden – dann haben sie etwas Schönes zum Ausgleich in Aussicht.
Mit diesen kleinen Tipps lässt sich die Langeweile im Job gut vermeiden. Dass sich irgendwann Routine einstellt, lässt sich hingegen kaum umgehen, sagt Professor Windemutth. Auch wenn als Berufseinsteiger alles neu und spannend ist, nach einigen Jahren verfallen Mitarbeiter leicht in einen Alltagstrott. Studien zeigten, dass eher die Jüngeren und Älteren von dem Problem betroffen seien. Die einen müssten als Berufseinsteiger oft erst einmal unliebsame Routineaufgaben übernehmen. Die anderen würden teilweise aus falscher Rücksichtnahme weniger eingebunden in neue Projekte.