Kurfürst Johann Wilhelm in Klein
Fürstenmacht und wahrer Glaube Begleitend zur Ausstellung stellen wir jede Woche ein Exponat vor. Diesmal: eine Bronzestatue
Neuburg Im Fokus des Exponats der Woche steht dieses Mal der Kurfürst Johann Wilhelm – und zwar als Miniatur eines Reiterdenkmals seiner selbst. Das kleine Reiterdenkmal des Kurfürsten ist im Rahmen der Ausstellung „Fürstenmacht und wahrer Glaube“im Rittersaal des Neuburger Schlosses zu sehen.
Die Bronzestatue ist eine verkleinerte Kopie des barocken Reiterdenkmals des pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm, Pfalzgraf von Neuburg und Herzog von Jülich und Berg. Das 1711 auf dem Marktplatz von Düsseldorf errichtete acht Tonnen schwere Reiterstandbild von Gabriel de Grupello (1644-1730) ist heute eines der Wahrzeichen der Stadt. Der italienisch-flämische Hofbildhauer gehörte zu den stilprägenden Künstlern am Hof Johann Wilhelms. Durch dessen zweite Gemahlin Anna Maria Luisa de Medici gewannen Künstler aus Florenz und Venedig zunehmend Einfluss in Düsseldorf. Das Vorbild de Medicis wirkte sich auch auf den Kunstgeschmack des Kurfürsten nachhaltig aus.
Grupellos nach dem Vorbild des Reiterstandbildes von Marc Aurel auf dem Kapital in Rom geschaffenes Denkmal zeigt den Landesherrn in voller Prunkrüstung, mit Allongeperücke, Kurhut und Feldherrnstab. Mit strengem Blick lenkt er würdevoll sein Ross, das leicht und ruhig seines Weges dahinschreitet.
Lehmbruck fertigte diese Kopie des weltberühmten Reiterdenkmals noch als Schüler an der Düsseldorfer Kunstakademie an. Sie stellte für den jungen Künstler einen der ersten Erfolge dar und fand dank einer antipreußischen Stimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Rheinland eine breite Rezeption.
OÖffnungszeiten Die Ausstellung „Fürstenmacht und wahrer Glaube“ist Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr ge öffnet (Montag geschlossen). Sie läuft noch bis 5. November.