Neuburger Rundschau

Wo Engagement auf Erfahrung trifft

Die Senioren-Union holt sich für ihre Veranstalt­ung die Junge Union an die Seite. Warum das ihrer Meinung nach Sinn macht

- VON SILKE FEDERSEL

Neuburg Nur wenn Alt und Jung zusammen an einem Strang innerhalb der Partei ziehen und nicht gegeneinan­der arbeiten, kann die gemeinsame Politik gelingen. Das war die Botschaft, die immer wieder auf der zentralen Wahlverans­taltung der Senioren-Union der CSU in der „Rennbahn“zu hören war. Und diese Idee spiegelte sich auch in der Zusammense­tzung des Podiums wieder. Auf der einen Seite Reinhard Brandl, Direktkand­idat für Neuburg-Schrobenha­usen, und Tobias Zech, Spitzenkan­didat der Jungen Union Bayern. Und auf der anderen Seite Reiner Meier, Spitzenkan­didat der Senioren-Union der CSU, und Otto Wulff, Bundesvors­itzender der Senioren-Union der CDU. Sie alle stellten ihre Ziele vor und erklärten, welche Aspekte ihnen besonders wichtig sind. Zusätzlich dazu hatten alle Anwesenden die Gelegenhei­t, ihre Fragen an die Teilnehmer dieses Bürgerdial­ogs zu richten. Auch Thomas Goppel, Landesvors­itzender der SeniorenUn­ion, war gekommen und stellte unter anderem kurz das gemeinsa- Regierungs­programm und die seniorenpo­litischen Anliegen aus dem Bayernplan der CSU vor.

Wie wichtig es für den Ausgang einer Wahl sein kann, dass man gerade auch die älteren Bürger mit ins Boot holt, machte Otto Wulff deutlich: „Bei der Bundestags­wahl sind mehr als 36 Prozent der Wähler älter als 60 Jahre. Ohne Senioren ist keine Wahl zu gewinnen.“Wulff erklärte, dass eine „Gemeinscha­ft der Generation­en“wichtiger denn je sei, und wenn „das Engagement der Jungen“nicht zusammenwi­rke mit der „Erfahrung und Gelassenhe­it der Alten“, sei es um eine Gesellscha­ft schlecht bestellt. Die Union habe in der Vergangenh­eit „das Land immer in der Mitte“gehalten, sie sei eine „Politik der Freiheit“. „Europa läuft aber derzeit Gefahr, auseinande­rdividiert zu werden“, sagte er. Deshalb müsse man als Europäer „mehr denn je in einer Wertegemei­nschaft zusammenst­ehen“.

Auch Reinhard Brandl sprach „von turbulente­n Zeiten“, in denen man derzeit lebe – Krisen, Bedrohunge­n durch Terrorismu­s, aber auch die Angst vor dem sozialen Abstieg beschäftig­e viele Menschen. „Die Leute erwarten Sicherheit, Stabilität und Ordnung“, erklärte er, wobei mit „Sicherheit“auch die Sicherheit des Arbeitspla­tzes, der Finanzen oder der Rente gemeint sei. Das Thema „gerechte Rente“war auch Reiner Meier ein Anliegen. Er verwies auf einige Erme folge etwa bei den Rentenerhö­hungen oder bei der Mütterrent­e. Wichtig sei ihm Folgendes: „Derjenige, der ein Leben lang gearbeitet hat, muss auch von seiner Rente leben können und mehr haben als jemand, der nicht gearbeitet hat.“Tobias Zech betonte, dass man bei allen Planungen und Überlegung­en „über den Tag hinausdenk­en“müsse, um auch eine lebenswert­e Zukunft zu haben.

Zum Schluss hatten die Besucher Gelegenhei­t, Fragen zu stellen – etwa zur Krankenhau­sdichte in Bayern, zum Wahlkampf allgemein, zur Rente oder aber auch zur Verbesseru­ng der Situation in der Pflegebran­che. Reiner Meier erklärte etwa, dass man versuche, die Pflegeberu­fe attraktive­r zu gestalten, räumte aber ein, dass man „von heute auf morgen“keine Verbesseru­ng erzielen könne. Eine geplante Pflegekamm­er, in der Vertreter aus diesem Berufsfeld sitzen, könnte den Beschäftig­en aber mehr Mitsprache­recht verleihen. Dennoch müsse sich rasch an der Situation etwas ändern, wie auch Thomas Goppel betonte: „Wenn wir es nicht schaffen, den Dienstleis­tungsberei­ch besser zu bezahlen, dann wandern alle guten Leute aus und stehen uns bald nicht mehr zur Verfügung“.

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Foto: Silke Federsel Reinhard Brandl, Tobias Zech, Reiner Meier und Otto Wulff (von links) hatten gestern in der Rennbahn einen Wahlkampfa­uftritt.

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