Die Reihe ist wieder geschlossen
Neubau in der Hechten bzw. Färberstraße fügt sich harmonisch ein
Manchmal hilft nur noch Abreißen: So erging es dem Gebäude in der Färberstraße 4a, in dem lange Jahre das beliebte „Chez Chocolat“zu Hause war. Die Bausubstanz im Obergeschoss des Confiserie-Cafés war so marode, dass eine Sanierung nicht mehr in Frage kam.
Der Besitzer Frank Dorscht, inzwischen in Starnberg zu Hause, fühlt sich Neuburg nach wie vor sehr verbunden, weshalb er sein Erbe, das schon über 100 Jahre im Familienbesitz ist, unbedingt erhalten wollte. Doch drei unabhängige Gutachter hatten ihm bestätigt, dass eine Sanierung einfach nicht mehr zu realisieren war.
Architektonisch gelungen
Inzwischen ist die Reihe wieder geschlossen, der schlichte, architektonisch zurückhaltende Neubau fügt sich harmonisch in die Färberstraße und die parallel dazu verlaufende Hechtenstraße ein.
Das war auch dem Bauherren ein großes Anliegen: „Uns war es sehr wichtig, mit dem Neubau das ursprüngliche Bild der Straßen zu erhalten und trotzdem einen Beitrag für die Aufwertung der Innenstadt, gerade auch der Hechtenstraße zu leisten!“
Stimmiges Konzept
So wurde beim Thema Gesamtgestaltung besonders auf ein stimmiges, einheitliches und schlüssiges Konzept Wert gelegt. In enger, guter und konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Bauamt, dem Bauausschuss und den beteiligten Architekten wurden ein Farbkonzept und eine Formensprache für das Gebäude gefunden und konsequent in allen Bereichen angewandt. Besonders deutlich wird dies in farblich abgestimmten Wandfarben, dem Geländer und den Fenstern bis hin zum markanten Farbsockel im Erdgeschoss, das die weiße quadratische Fassade „trägt“. Im Inneren findet sich diese Farbsprache wieder. So wurden dezente Wandfarben abgestimmt auf die Böden und die Bäder. Und selbst bei nüchterner Betrachtung des Neubaus sollte sich nun jeder Betrachter über ein neues und gelungenes Stück Neuburger Innenstadt freuen können. Realisiert ist nämlich nun eine Kombination aus Geschäftsund Wohnhaus mit Satteldach und einer an die Umgebung angepassten Höhe: Im Parterre des dreigeschossigen Hauses konnte die Gewerbefläche durch Überbauung des bisher ungenutzten Innenhofs erreicht werden. So stehen der bereits eröffneten Apollo-Optik-Filiale 150 m² Verkaufsfläche statt der vorherigen 90 m² zur Verfügung.
Noch frei: zwei Wohnungen
In den Stockwerken darüber wurden sechs Wohnungen mit Grundflächen zwischen 40 und rund 120 m² gebaut, die über einen Eingang in der Hechtenstraße zu erreichen sind. Damit ist in Neuburg dringend benötigter Wohnraum geschaffen worden, noch dazu in attraktiver Innenstadtlage.
Und jetzt kommt eine weitere gute Nachricht: Zwei Wohnungen sind noch frei! Im zweiten Stock ist eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 m² zu vermieten, im dritten eine Maisonette-Wohnung mit rund 120 m². In der lichtdurchfluteten Wohnung führen zwei Treppen vom 2. Stock hinauf auf die Galerie unter dem Dach, die sich ideal als Schlafzimmer oder auch als Arbeitsraum nutzen lässt. Das absolute Highlight der Maisonettewohnung ist der große Balkon mit seinem traumhaften Blick aufs Schloss, um den sicher so mancher die zukünftigen Mieter beneiden wird.
Klug vorgeplant
Bei der Aufteilung aller Wohnungen wurde stets auf ein ausgewogenes Verhältnis von Funktion, Nutzen und gefühlter Großzügigkeit geachtet. So wurden die Bäder beispielsweise immer hinsichtlich ihrer Größe an den Anspruch und die Anzahl der Nutzer orientiert – mit bodentiefen Duschen, die mit Ganzglaskabinen ausgestattet sind. Außerdem sind in allen Wohnungen die Vorbereitungen für diverse Haushaltsgeräte vorhanden; es gibt genügend Platz für eine Waschmaschine und einen Trockner.
Die Kombination aus Nutzen und gesunder Wohnqualität zieht sich durch das gesamte Gebäude. Es wurden ausschließlich Mineralfarben und mineralische Putze verwendet. Alle Wohnungen sind von der ausführenden Baufirma Rucker Bau und den weiteren Handwerksfirmen aus der Region selbstverständlich energetisch zeitgemäß gebaut worden. Die Dämmung erfolgt durch Mineralwolle im Ziegel. Gerade auf das vielfach kontrovers diskutierte Wärmedämmverbundsystem wurde bewusst weitestgehend verzichtet. Für ein perfektes und gesundes Raumklima sorgt eine individuell vom Mieter steuerbare Lüftungsanlage.
Attraktives Mietobjekt
Zu der positiven Energiebilanz tragen auch die Kollektoren auf dem Dach zur Warmwassergewinnung bei. Die eingebauten Fenster entsprechen allen modernen Anforderungen in puncto Schallschutz und Wärmedämmung. Mit all diesen Maßnahmen sollen die Nebenkosten, häufig als zweite Miete bezeichnet, für die Bewohner möglichst gering gehalten werden.
Text/Fotos: Ilse Lauber