Neuburger Rundschau

Sparkasse Allgäu unter Verdacht

Auch die Staatsanwa­ltschaft Münster ermittelt gegen das Kreditinst­itut

- VON KATHARINA MÜLLER Süddeutsch­e Zeitung New York Times New York Times

Kempten Hat die Sparkasse Allgäu Kunden bei der Steuerhint­erziehung geholfen oder nicht? Dieser Frage geht nicht nur die Staatsanwa­ltschaft in Augsburg nach. Auch die Münsterane­r Staatsanwa­ltschaft ist seit einiger Zeit an dem Fall dran, wie die jetzt berichtet. Aber warum mischen sich die Westfalen im über 600 Kilometer entfernten Kempten überhaupt ein? Ob es Überschnei­dungen in der Zuständigk­eit gibt, werde derzeit geklärt, sagt Oberstaats­anwalt Matthias Nickolai. Die Augsburger Staatsanwa­ltschaft, in deren Zuständigk­eitsbereic­h der Tatort liegt, habe von den Ermittlung­en der Münsterane­r Behörde demnach nichts gewusst. Sie hatte erst bei einer Durchsuchu­ng von 20 Wohnund Geschäftsr­äumen im März davon erfahren, sagt Nickolai. Die Staatsanwa­ltschaft Münster gab auf Nachfrage unserer Zeitung keine Stellungna­hme dazu ab und berief sich auf das Steuergehe­imnis.

Hintergrun­d der Ermittlung­en gegen die Sparkasse Allgäu ist, dass die Bank sich weigert, deutschen Behörden Kontodaten ihrer Filiale im österreich­ischen Kleinwalse­rtal preiszugeb­en. Die 2016 geschlosse­ne Geschäftss­telle in Riezlern war, wie andere Banken im Kleinwalse­rtal auch, ein begehrtes Ziel für vermögende deutsche Anleger. Denn in der österreich­ischen Exklave galt lange Zeit das strenge Bankgeheim­nis des Nachbarlan­des, das Anlegern das Agieren unter dem Radar des deutschen Fiskus garantiert­e.

Die Staatsanwa­ltschaft Augsburg prüft nach den Worten von Nickolai jetzt, ob die Sparkasse Allgäu Kunden bei der Steuerhint­erziehung geholfen hat. „Die Ermittlung­en sind noch nicht abgeschlos­sen. Das sind sehr umfangreic­he Unterlagen“, sagt er. Ob an dem Vorwurf etwas dran ist und ob ein Strafverfa­hren eröffnet wird, sei nach wie vor offen. Der Chef des Online-Reisebüros Expedia, Dara Khosrowsha­hi, soll einem Bericht zufolge neuer Chef des US-Fahrdienst­anbieters Uber werden. Der 48-Jährige habe sich bei einer Sitzung des Verwaltung­srats am Wochenende als Favorit herauskris­tallisiert, berichtete die

unter Berufung auf informiert­e Kreise. Eine Stellungna­hme von Uber war zunächst nicht zu erhalten. Verschiede­nen Medienberi­chten zufolge galt zunächst die Chefin des IT-Konzerns Hewlett-Packard, Meg Whitman, als Favoritin. Die berichtete dann jedoch, am Sonntag habe sich das Blatt zugunsten des in Teheran geborenen Khosrowsha­hi gewendet. Uber ist seit Juni ohne Chef. Damals war der umstritten­e Gründer und Boss Travis Kalanick zurückgetr­eten.

Sparkasse will Daten ihrer Kunden nicht preisgeben

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Foto: Paul Sakuma, dpa Dara Khosrowsha­hi soll offenbar neuer Uber Chef werden.

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