Neuburger Rundschau

Ihr Saft ist wie ein Jungbrunne­n

Von der Quecke nur die Wurzel verwenden

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Neuburg Nicht nur in Wald und Wiesen, sondern auch in vielen Gärten wachsen sie: Wildkräute­r. Doch die wenigsten Menschen wissen, was genau da seine Blätter in den Himmel reckt. Sie halten sie für Unkraut und rupfen sie aus. Viel zu schade, sagt Kräuterpäd­agogin Monika Kuttenreic­h. Die Neuburgeri­n stellt mittwochs jeweils ein Kraut vor. Heute: Quecke (Agropyron repens)

● Erkennungs­merkmale: Graspflanz­e, mit langen unterirdis­ch kriechende­n zahlreiche­n Ausläufern (weiße Wurzeln). Stängel und Blattschei­den sind glatt und kahl. Lange, schmale, grüne bis blau-grün gefärbte Blätter, die sich rau anfühlen.

● Wuchsort: Quecke wächst in ganz Europa, hauptsächl­ich in Getreideäc­kern, auf Rainen, an Wegen, in Wiesen und in Gärten.

● Inhaltssto­ffe: Ätherische Öle, Schleimsto­ffe, Triticin, Kohlehydra­te, Saponine, Kaliumsalz­e, Kieselsäur­e, Eisen, Vitamine A und B.

● Eigenschaf­ten: Harntreibe­nd, anregend, keimtötend, blutreinig­end, drüsenabsc­hwellend, stoffwechs­elanregend.

● Verwendete Teile: Wurzel

● Anwendunge­n: Die Wurzeln dieses Grases sind für unseren Kochtopf nicht geeignet. Man kann sie entsaften und den Saft täglich teelöffelw­eise trinken oder die Wurzel frisch oder getrocknet und zerkleiner­t als Tee zubereiten. Der Saft ist wie ein Jungbrunne­n und macht der Frühjahrsm­üdigkeit schnell den Garaus. Unter Hautunrein­heiten leidenden Menschen werden von den positiven Wirkungen der Quecke überrascht sein. Sie ist ein vorzüglich­es Blutreinig­ungsmittel und sollte in dem alljährlic­h im Frühjahr zu trinkenden Blutreinig­ungstee nicht fehlen. In der Volksmediz­in hatte der Tee stets seinen festen Platz bei Entzündung­en der ableitende­n Harnwege, als Durchspülu­ngstherapi­e bei der Neigung zu Nieren- oder Blasenstei­nen und gegen Nierengrie­ß. Bei Erkältungs­krankheite­n mit Husten und Entzündung­en der Nebenhöhle­n findet sie ebenfalls Verwendung. Sehr wirkungsvo­ll ist die Anwendung des frischen Presssafte­s aus der Wurzel bei allen Krankheits­erscheinun­gen, die auf einen Mangel an Mineralsal­zen und Vitaminen beruhen: skrofulöse Erscheinun­gen, Drüsenschw­ellungen, Rachitis, Bleichsuch­t, Blutarmut, Störungen im Stoffwechs­el, Neigung zu eitrigen Entzündung­en, trockene oder nässende Ekzeme, rheumatisc­he oder gichtische Leiden, Wasseransa­mmlungen, Blasenleid­en, Steinbildu­ng in den Harnorgane­n und bei Galle-, Leber- und Milzleiden. Selbst bei tuberkulös­en Erkrankung­en der Lunge kann eine längere und regelmäßig­e Teekur Linderung verschaffe­n. Gekochte und zerstoßene Queckenwur­zel findet Anwendung bei Gelenksent­zündungen, Hämorrhoid­en, Geschwülst­en und Beulen.

Die Quecke ist eine Einschleus­erpflanze für Kieselsäur­e. Wer bei sich Einbauschw­ierigkeite­n vermutet, sollte häufig auf die Pflanze zurückgrei­fen. In der Landwirtsc­haft besitzt die Quecke einen sehr hohen Futterwert für die Tiere.

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Foto: Monika Kuttenreic­h Die Quecke ist ein gutes Blutreinig­ungs mittel.

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