Neuburger Rundschau

Verplakati­ert

Von kleinen Peinlichke­iten und einer dreisten Fälschung

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Macht Angela Merkel tatsächlic­h Wahlwerbun­g mit einem alten DDR-Slogan? Seit Tagen geistert jedenfalls ein angebliche­s Beweisfoto durch das Internet. In den 80ern soll das Regime in Ostberlin mit dem Slogan „Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben“zum SED-Parteitag eingeladen haben – also fast exakt mit dem Spruch der CDU im aktuellen Wahlkampf.

Na also, da haben wir es doch wieder, schnappatm­et die Merkel-muss-weg-Fraktion. Die Frau aus dem Osten kann ihre Vergangenh­eit eben nicht verleugnen. Heißt es. Die Sache hat nur einen Haken: Das CDU-Plakat ist eine Fälschung.

Nicht gefälscht und doch irgendwie falsch sind die Aufsteller, die in Heidelberg auftauchte­n. Da verspricht die SPD-Politikeri­n Anke Rehlinger aus unerfindli­chen Gründen Stabilität. Für das Saarland! Haben die fleißigen Jusos beim Aufstellen etwa alte Motive erwischt? Nein, die Sache ist sogar noch kurioser: Die Leih-Plakatwänd­e hat ausgerechn­et die CDU heranschaf­fen lassen. Dummerweis­e schaute die engagierte Firma nicht so genau hin, wer vorne drauf ist.

So etwas würde Christian Lindner sicher nie passieren. Seine Plakate sind so stylish, so perfekt, dass der FDP-Chef ein ganz anderes Problem hat. Immer wieder werden sie zu Werbung für Parfüm, Mode oder sogar für eine Partnerbör­se umdekorier­t. Der spöttische Slogan: „Alle 11 Minuten verliebt sich ein Liberaler in sich selbst.“

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany