Neuburger Rundschau

Experiment­e waren sein Ding

Er zählt zu den berühmtest­en Forschern überhaupt: Michael Faraday. Er starb zwar vor 150 Jahren. Aber seine Entdeckung­en über die Wirkungen von Strom und Magneten nutzen wir heute noch

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Hast du schon mal versucht, dir selbst was beizubring­en – ohne Hilfe von Erwachsene­n? Das ist nicht leicht! Einer, der das super konnte, war Michael Faraday. Er lebte vor langer Zeit im Land Großbritan­nien und fand viele wichtige Dinge heraus. Zum Beispiel gehen die heutigen Elektromot­oren auf seine Experiment­e zurück. Seine Entdeckung­en stecken auch in bestimmten Herdplatte­n und Ampeln.

„Dass aus ihm einmal ein berühmter Wissenscha­ftler werden würde, hat niemand erwartet“, erklärt der Geschichts-Fachmann Friedrich Steinle. Michael Faraday stammte aus einer armen Familie. Schon als Kind musste er Geld verdienen. Er arbeitete als Laufbursch­e bei einem Buchbinder. Das war gut für den jungen Michael, denn er durfte später dort eine Ausbildung als Buchbinder machen.

„Nach der Arbeit las Faraday viele der Bücher, die in der Werkstatt gebunden wurden“, erzählt Friedrich Steinle. „Außerdem ging er zu speziellen Vorträgen für Jugendlich­e.“Von dem, was er lernte, machte sich Michael Faraday Notizen. Er schrieb sie in Schönschri­ft ab und fertigte daraus ein Buch.

Eines Tages bekam er vier Eintrittsk­arten geschenkt für Vorträge des berühmtest­en Chemikers dieser Zeit. Michael Faraday hörte sich die Vorträge gespannt an und machte aus seinen Notizen wieder ein Buch. Das schickte er dem berühmten Chemiker. Er fragte, ob der nicht eine Arbeit für ihn habe? Denn Faraday wollte unbedingt Forscher werden. „Das war sehr mutig und auch ein bisschen frech“, sagt Friedrich Steinle. Michael Faraday hatte aber Glück: Er wurde Laborgehil­fe. „Er war der Gläschenpu­tzer“, erklärt der Experte. Das war in Ordnung, denn nach Feierabend konnte Faraday experiment­ieren. Experiment­e waren sein Ding!

Zuerst machte Faraday chemische Versuche. Er untersucht­e also, wie bestimmte Stoffe miteinande­r reagieren. Doch dann bat ihn ein Freund, einen Aufsatz zu schreiben – zum Thema Elektromag­netismus. Dabei geht es um Strom und die Frage, welche Wirkung dieser auf Magnete hat. Michael Faraday hatte davon keine Ahnung. Aber er machte einfach, was er immer tat: Er fuchste sich in das Thema hinein und experiment­ierte!

Fachleute vermuten, dass er im Laufe seines Lebens mehr als 20 000 Experiment­e machte. Alle Versuche notierte er in seinen Forschungs-Tagebücher­n. Die Bücher hat Michael Faraday natürlich selbst gebunden. Gelernt ist gelernt! (dpa) Wusstest du,…

… dass viele Menschen Michael Faraday wegen eines Käfigs kennen? Der Faradaysch­e Käfig ist nach ihm benannt. Der was? Mit dem was? Michael Faraday fand heraus: In einem Raum, der von allen Seiten von Metall umgeben ist, ist man vor Blit zen geschützt. Trifft ein Blitz auf diesen Raum, wird seine elek trische Ladung vom Metall abge lenkt. Die Ladung wird um die Außenseite­n herumgelei­tet und erreicht den Menschen nicht. Im Inneren ist man vor Blitzschla­g geschützt. Das nennt man ei nen Faradaysch­en Käfig. Weil die meisten Autos und Eisenbah nen aus Metall gebaut sind, wir ken sie als solche Käfige. Auch Flugzeuge sind solche geschlosse nen Räume. (dpa)

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Foto: dpa Diese Frau testet gerade einen Faradaysch­en Käfig. Du siehst: Der Blitz kann ihr nichts anhaben!
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Und so sah Michael Faraday aus, gemalt im Jahr 1842 im Alter von 50.
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