Schönheitskur für Neuburgs Zentrum
Der einstige fürstliche Garten bekommt neuen Glanz. Ein anderes Pflaster und illuminierte Bäume werden den Bereich schmücken, aber auch andernorts tut sich etwas
Neuburg Der Neuburger Hofgarten war einst eine Flaniermeile. In längst vergangenen Zeiten war er ein fürstlicher Park, in dem die hohen Herrschaften lustwandelten. Eine Blütezeit erlebte der Hofgarten zwischen 1795 und 1831, als Maria Amalia von Pfalz-Zweibrücken auf eigene Kosten eine englische Parkanlage anlegen ließ. Rosen, Kieswege, Volieren, Brunnen, eine Schaukel und ein hölzernes Karussell, Obstbäume, Weinstöcke, Pavillons und Mauernischen säumten die weitläufige Anlage und gaben ihr ein romantisches Bild.
Als die Hofhaltung vorbei war – Ende des 18. Jahrhunderts –, wurde der Park der Stadt übergeben und so für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht. Was folgte, war ein exzessiver Straßenbau und die Nutzung als Parkplatz und Bushaltestelle, so dass vom einstigen Hofgarten nicht mehr viel übrig ist. In den 1960er Jahren wurde er saniert. Aus dieser Zeit stammen noch die Waschbetonplatten, die als Weg vom Parkdeck über das Kriegerdenkmal zur Stadtbergauffahrt führen. Die historische Hofgartenmauer ist zugewuchert und droht, das Mauerwerk zu beschädigen, die Bestuhlung und die Mülleimer sind uneinheitlich. Das alles soll sich nun ändern.
Die Arbeitsgruppe „Freiraumgestaltung“, die sich aus Vertretern diverser städtischer Ämter zusammensetzt, hat sich für dieses Jahr die Verschönerung des Hofgartens vorgenommen. Im Mai wurde bereits der obere Teil neu gestaltet, jetzt ist der untere Bereich dran. Derzeit wird ein neues Pflaster gesetzt und die Leitungen für eine Beleuchtung gelegt. Schon bald sollen die fünf Kastanien zur Straße hin, das Kriegerdenkmal sowie der Baum hinter den Bushäuschen durch Bodenstrahler illuminiert werden, wie Bernhard Mahler, der Koordinator der Arbeitsgruppe, berichtet. Außerdem werden Beete frisch angelegt, Mülleimer und Bänke ausgetauscht. Sofern der Stadtrat zustimmt, soll dann im nächsten Jahr die Hofgartenmauer vom dichten Grün befreit und schön angelegt werden.
Ebenfalls neu möbliert werden derzeit der Spitalplatz sowie der Hans-Nebelmair-Platz. Der Sèter Platz bekommt am Spielplatz neue Sitzbänke. Bis zum Schulbeginn sollen alle Maßnahmen abgeschlossen sein.
200 000 Euro hat die Arbeitsgruppe dafür in diesem Jahr zur Verfügung, die auch annähernd auf- gebraucht werden, wie Mahler sagt. Im nächsten Jahr will sich das Team dem Nachtbergweg, dem Eingang zum Englischen Garten und den Bereich bei der Hutzeldörre vornehmen. „Uns wird nicht langweilig“, sagt Mahler, „und wirklich fertig werden wir wohl auch nie werden. Es gibt immer etwas zu verbessern.“