Waschechter Schanzer für den FCI
Ex-Nationalspieler Christian Träsch, der zuletzt beim VfL Wolfsburg aktiv war, hat beim Zweitligisten einen langfristigen Vertrag bis 2021 unterschrieben
Ingolstadt Es hat sich lange hingezogen. Doch am gestrigen Vormittag war endlich klar: Christian Träsch kehrt vom VfL Wolfsburg in seine Heimat zurück und hat beim FC Ingolstadt einen Vertrag bis 2021 unterschrieben. „Es ist eine Art Familien-Zusammenführung. Ich war 14 Jahre unterwegs. Es ist schön, wieder nach Hause zurückzukommen“, sagt der gebürtige Ingolstädter.
Träsch war über den MTV Ingolstadt, 1860 München und VfB Stuttgart, bei dem er zum Nationalspieler aufstieg, zum VfL Wolfsburg gewechselt, dessen Trikot er zuletzt sechs Jahre lang trug und mit dem er unter anderem den DFB-Pokal gewann. Der Entschluss, nun nach Oberbayern zurückzukehren, sei bereits während der Vorbereitung gereift. Das habe er letztlich auch mit seiner Frau und den beiden Kinder so beschlossen, erklärt der 29-Jährige, der ursprünglich gehofft hatte, dass der FC Ingolstadt in der ersten Liga bleiben würde. „Aber dann hätte es wohl uns mit dem VfL Wolfsburg erwischt“, so Träsch, der sich diesbezüglich ein Augenzwinkern nicht verkneifen konnte.
„Ich freue mich jetzt, beim FCI zu spielen und Erfolge zu feiern. Der Start war zwar nicht überragend. Wenn man aber eine kleine Serie hinlegt, was durchaus machbar ist, dann können wir auf jeden Fall vorne mitspielen“, so der zehnfache Nationalspieler. Träsch, der sich vor sechs Wochen noch einem operativen Eingriff unterziehen musste, trainierte in den vergangenen fünf Wochen in Wolfsburg allein. Sein Fitnesszustand sei aber „bereits gut. Es fehlt noch die Spritzigkeit. Aber die hole ich mir in den nächsten Wo- chen im Training“, so Träsch. Die Übungseinheit unter Trainer Stefan Leitl sei „erfrischend. Er bringt sichtlich frischen neuen Wind hinein. Zudem zieht die Mannschaft super mit“. Als seine Lieblingsposition bezeichnet der Neuzugang „die Sechs“im zentralen Mittelfeld. Aber auch auf der rechten Abwehrseite fühle er sich wohl. „Wo ich letztendlich spiele, entscheidet der Trainer“, erklärt Träsch, der davon überzeugt ist, seinem neuen Team „auf jeder Position helfen zu können“.
Was den Posten des rechten Außenverteidigers betrifft, scheint Leitl künftig sogar so etwas wie ein Luxusproblem zu haben – zumal mit Tobias Level ein weiterer Neuling beziehungsweise Rückkehrer hinzukommt. Doch der FCI-Coach wiegelt ab. „Levels kann sowohl auf der linken als auch rechten Seite verteidigen, während Träsch offensiv und defensiv agieren kann“, erläutert Leitl, der „ausschließlich nach dem Leistungsprinzip“entscheiden möchte.
Diesbezüglich hat sich der Schanzer Coach auch in der Torwartfrage auf Örjan Nyland als Nummer eins festgelegt. „Er bringt für meine Spiel-Philosophie alles mit. Er ist gut bei Flanken sowie Rückpässen und hat einen weiten Abschlag. Das sind alles Faktoren, die mich zuletzt in Fürth dazu bewogen haben, ihn ins Tor zu stellen. Örjan hat es auch gut gemacht. Deshalb gibt es keinen Grund, jetzt zurückzurudern“, begründet Leitl seine Entscheidung. ● Testspiel: Heute testet der FC Ingolstadt unter Ausschluss der Öffentlichkeit beim Bundesligisten VfB Stuttgart. Bis auf Träsch und Almog Cohen, der auf LänderspielReise ist, sind alle Akteure dabei.