Neuburger Rundschau

Die Suche nach Antworten

Wird der tödliche Unfall bei Immenstadt je aufgeklärt?

- VON KATHARINA MÜLLER

Immenstadt Warum? Das fragen sich nach dem Unfall mit vier Toten bei Immenstadt in diesen Tagen viele. War der Motorradfa­hrer zu schnell oder gar alkoholisi­ert? Waren andere Verkehrste­ilnehmer beteiligt? Ist der 24-Jährige auf dem Hinterrad gefahren und hat deshalb die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren? Noch sind die Ermittlung­en zu dem schrecklic­hen Unfall nicht abgeschlos­sen, sagt Bernhard Menzel, Pressespre­cher der Staatsanwa­ltschaft Kempten. Es sei jedoch nicht klar, ob nach dem Tod des Unfallveru­rsachers überhaupt ein vollständi­ges Gutachten erstellt werde. Schließlic­h könne keine Anklage mehr gegen ihn erhoben werden.

Und wie geht es dem Vater, dessen Frau und Kinder ums Leben gekommen sind? Wie berichtet, hatte ein 24-Jähriger auf Höhe der Abzweigung zum Kleinen Alpsee bei Immenstadt die Kontrolle über sein Motorrad verloren und war in eine Frau und ihre zwei Kinder geschleude­rt. Der Vater saß nur wenige Meter weiter im Auto. Am Abend des Unfalls und am nächsten Tag haben sich Seelsorger unter anderem um den 50-Jährigen aus Haldenwang gekümmert. Einer von ihnen war Pastoralre­ferent Benno

50 jähriger Familienva­ter wird seelsorger­isch betreut

Driendl. Er erzählt, dass auch ein nachfolgen­der Motorradfa­hrer sowie Ersthelfer von ihm und einem Kollegen betreut wurden.

Driendl kümmerte sich aber vor allem um den Vater und später auch um weitere Familienmi­tglieder. „Dabei geht es um ein kontinuier­liches Da-Sein, um ein Mit-Aushalten dieser unfassbare­n Situation“, sagt der Notfallsee­lsorger. Am Tag danach half Driendl dabei, weitere Unterstütz­ung zu organisier­en.

Ob der Unfallveru­rsacher einen sogenannte­n Wheelie gemacht hat, also auf dem Hinterrad fuhr, konnte bisher nicht geklärt werden. Derartige Manöver sind auf öffentlich­en Straßen aber generell verboten, sagt Polizeispr­echer Jürgen Krautwald.

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