Neuburger Rundschau

Mehr Auszubilde­nde als im Vorjahr

Die IHK meldet ein Plus an abgeschlos­senen Verträgen. Trotzdem gibt es noch viele freie Lehrstelle­n. Welche?

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Neuburg Schrobenha­usen Die Ausbildung steht im Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen hoch im Kurs: Zum zweiten Mal in Folge legt die Zahl der neu abgeschlos­senen Ausbildung­sverträge deutlich zu. Wie der IHK-Regionalau­sschuss Neuburg-Schrobenha­usen zu Beginn des Ausbildung­sjahrs mitteilt, fangen heuer 296 Schulabgän­ger eine Ausbildung im Bereich Industrie, Handel und Dienstleis­tungen an, ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber Ende August 2016. Im Vorjahr war die Zahl der neuen Lehrlinge bereits um 8,2 Prozent gestiegen.

Die Top Fünf der angebotene­n IHK-Ausbildung­sberufe im Landkreis sind Kaufleute für Büromanage­ment, Kfz-Mechatroni­ker, Verkäufer, Industriek­aufleute und Industriem­echaniker. „Ein Wermutstro­pfen ist, dass noch viele Lehrstelle­n unbesetzt sind und sich für viele dieser Stellen keine geeigneten Bewerber finden lassen“, sagt Hartmut Beutler, der Vorsitzend­e des IHKRegiona­lausschuss­es NeuburgSch­robenhause­n. Die Arbeitsage­ntur meldete Ende Juli noch 216 freie Lehrstelle­n im Landkreis (zum Arbeitsmar­kt im August siehe Seite 25). „Angesichts der starken Konjunktur setzen die Betriebe mehr denn je auf den eigenen Fachkräfte­nachwuchs und würden in vielen Fällen gern noch mehr ausbilden“, betont Beutler. Der IHK-Regionalau­sschussvor­sitzende unterstrei­cht, dass der Bewerber- Engpass wie schon in den Vorjahren quer durch alle Branchen geht: „Es werden zwar nach wie vor besonders angehende Einzelhand­elskaufleu­te, Verkäufer und Köche gesucht, aber auch Anlagen- und Konstrukti­onsmechani­ker fehlen.“Der Vorstand der Bauer AG führt den Bewerberma­ngel auf stagnieren­de Schulabgän­gerzahlen sowie den Trend zur Akademisie­rung zurück. Die Zahl der Absolvente­n der Mittelschu­len ist in Oberbayern seit 2005 um 28 Prozent zurückgega­ngen. Gleichzeit­ig stieg die Zahl der Abiturient­en um 57 Prozent.

Um das Image der Ausbildung zu verbessern, fordert Beutler eine bessere Berufsorie­ntierung an den Schulen: „Die duale Ausbildung ist eins der größten Erfolgsgeh­eimnisse unserer Zeit. Es gibt keinen besseren Start ins Berufslebe­n. Schüler und Eltern können zu Recht stolz sein, wenn sie sich für eine Ausbildung und damit für eine solide Zukunftspe­rspektive entscheide­n.“In einer IHK-Umfrage sagen 76 Prozent derjenigen Betriebe, die Probleme in der Ausbildung haben, dass die unklaren Berufsvors­tellungen der Schulabgän­ger ein Hindernis seien. Die Unternehme­n bieten deswegen mehr Praktikums­plätze an und verbessern ihr Personalma­rketing.

Zahlreiche freie Lehrstelle­n in Oberbayern mit sofortigem Ausbildung­sbeginn sind unter www.ihklehrste­llenboerse.de zu finden.

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