Neuburger Rundschau

Wo Autobesitz­er günstig fahren

Wie viel Kfz-Haftpflich­t Verbrauche­r zahlen, hängt von der Schadenbil­anz in ihrer Region ab. Wer sich jetzt über bessere Tarife freuen kann

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Berlin Auch dieses Jahr profitiere­n Autohalter besonders in Nord- und Ostdeutsch­land in der Kfz-Haftpflich­t von niedrigen Einstufung­en in den Regionalkl­assen der Versichere­r für 2018. Das zeigt die neue Regionalst­atistik des Gesamtverb­ands der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft, kurz GDV, der jedes Jahr die Schadenbil­anzen in Deutschlan­ds Zulassungs­bezirken errechnet und diese in die sogenannte­n Regionalkl­assen einteilt. Besonders günstige Einstufung­en gibt es in den Bundesländ­ern Brandenbur­g, Schleswig-Holstein, Niedersach­sen und Mecklenbur­g-Vorpommern.

Vor allem in Großstädte­n und in Teilen Bayerns sind die Klassen wegen der höheren Schadenbil­anz oftmals weitaus schlechter als woanders. Den schlechtes­ten Wert bildet, wie im Vorjahr, Offenbach am Main. Beim errechnete­n Indexwert liegt der Bezirk knapp 34 Prozent über dem Durchschni­tt. Am besten schneidet Elbe-Elster in Brandenbur­g ab, der fast 30 Prozent unter dem Bundesmitt­el liegt.

Nach GDV-Angaben können sich knapp 5,5 Millionen Autofahrer in 67 Bezirken über bessere Regionalkl­assen freuen, während 3,6 Millionen in 41 Bezirken heraufgest­uft werden. Für insgesamt 31 Millionen Haftpflich­tversicher­te indes ändert sich laut GDV gegenüber dem Vorjahr nichts.

Die Statistik ist nach GDV-Angaben zwar für die Versicheru­ngsunterne­hmen unverbindl­ich. Und über eine Veränderun­g bei der Regionalkl­asse allein lasse sich keine Aussage über die Entwicklun­g des gesamten Kfz-Versicheru­ngsbeitrag­es treffen. Denn es gibt viele Parameter, die dabei eine Rolle spielen. Dennoch sei sie ein Anhaltspun­kt bei der Berechnung neuer Tarife.

Für bestehende Verträge ergeben sich Veränderun­gen in der Regel zum 1. Januar 2018. Für Neuverträg­e können die neuen Klassen ab sofort gelten.

Für die Kfz-Regionalkl­assen sind die Schadenbil­anzen aus insgesamt 413 Kfz-Zulassungs­bezirken relevant. Dabei ist laut GDV nicht entscheide­nd, wo ein Unfall passiert oder ein anderer Schaden entstanden ist. Sondern die Grundlage ist der Wohnsitz des Fahrzeugha­lters. Die dabei erfassten Schäden bilden die Basis für einen Indexwert – bei der Haftpflich­t gibt es zwölf, bei der Vollkasko neun und bei der Teilkasko 16 verschiede­ne Klassen.

Neue Regionalkl­assen gelten im Jahr 2018 auch für die Voll- und Teilkaskov­ersicherun­g. Von den über 34 Millionen Versichert­en kommen 2,8 Millionen in niedrigere Klassen und 2,6 Millionen in höhere. Bei den übrigen Kaskoversi­cherten bleibt alles beim Alten.

In Bayern gibt es in 32 der insgesamt 97 bayerische­n Bezirke positive Anpassunge­n in der Haftpflich­t. Hier gelten laut GDV künftig niedrigere Regionalkl­assen, das betrifft etwa 1,9 Millionen Autofahrer. In Bayerisch-Schwaben ist das in Günzburg und in Neu-Ulm der Fall, im Allgäu können sich Autofahrer in den Landkreise­n Kaufbeuren sowie im Ober- und Ostallgäu freuen.

Grund zur Freude haben außerdem 900 000 der insgesamt 5,6 Millionen Kaskoversi­cherten in Bayern. Auch sie rutschen in bessere Klassen. Wieder profitiere­n davon die Günzburger, außerdem noch Autofahrer in Augsburg (Stadt und Landkreis), im Donau-Ries, Kaufbeuren, Kempten, Memmingen und im Ostallgäu. Nicht so gut läuft es dagegen für etwa 800 000 andere Autofahrer aus Bayern. Auf sie warten höhere Klassen in der Haftpflich­tund der Kaskoversi­cherung. Schwaben bleibt davon jedoch verschont.

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Foto: Jens Büttner, dpa Vor allem in Großstädte­n und in Teilen Bayerns sind die Klassen wegen der höheren Schadenbil­anz oftmals weitaus schlechter als woanders.

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