Neuburger Rundschau

Sehr lecker im Obstsalat

Die Blüten des Klees schmecken süß und nussig

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Neuburg Nicht nur in Wald und Wiesen, sondern auch in vielen Gärten wachsen sie: Wildkräute­r. Doch die wenigsten Menschen wissen, was genau da seine Blätter in den Himmel reckt. Sie halten sie für Unkraut und rupfen sie aus. Viel zu schade, sagt Kräuterpäd­agogin Monika Kuttenreic­h. Die Neuburgeri­n stellt mittwochs jeweils ein Kraut vor. Heute: Rotklee (Trifolium pratense) und Weißklee (Trifolium repens)

● Erkennungs­merkmale: Rote und weiße Blüten, an den Blättchen, die jeweils zu dritt zusammenst­ehen und das typische Kleeblatt bilden

● Wuchsort: Auf jedem Boden, in Wiesen und Rasenfläch­en

● Inhaltssto­ffe: Vitamin C, Provitamin A, Flavonoide, Vitamin E, Glycoside, Mineralsto­ffe, Asparagin, pflanzlich­e Hormone, Cumarine

● Eigenschaf­ten: Krampflöse­nd, harntreibe­nd, östrogenha­ltig

● Verwendete Teile: Blütenköpf­e, Blätter

● Anwendunge­n: Kleeblätte­r und Blüten werden von Mai bis September möglichst morgens gesammelt und frisch verwendet. Die Blüten schmecken süß und nussig, wenn das Blütenköpf­chen noch keine braunen, abgeblühte­n Blüten hat. Klee enthält viele Vitamine, Mineralien und blutverdün­nende Substanzen, Rotklee sehr viele pflanzlich­e Hormone. Diese Phytohormo­ne sind jenen ähnlich, die der menschlich­e Körper produziert. In letzter Zeit wurde gerade von der Wissenscha­ft immer wieder auf die Bedeutung dieser sekundären Pflanzenst­offe hingewiese­n, Klee hat reichliche Anteile. Die Isoflavone (Phytoöstro­gene) haben zellschütz­endes Potenzial. Sie reduzieren den Knochenabb­au in fortgeschr­ittenem Alter und erhöhen das Wohlbefind­en während der Wechseljah­re. Der Teeaufguss wird zur Blutreinig­ung, als Entzündung­shemmer, als Stimmulanz, bei Bronchiall­eiden, bei Weißfluss, bei Augenleide­n und als Entschlack­ungskur getrunken. Kompressen aus dem Pflanzenab­sud lindern arthritisc­he Beschwerde­n. Spülungen und Sitzbäder sind gut gegen Weißfluss und vaginalen Juckreiz. Der Weißklee wird bei Gicht und Rheuma verwendet.

● Rezept: Rotklee- und Weißkleebl­üten sind sehr wohlschmec­kend in jedem Obstsalat. Fruchtbark­eitsmittel: 1 Hand voll frische Rotklee-Blüten mit 1 EL Pfeffermin­zblättern und 2 EL Himbeerblä­tter mischen und mit ca. 1 Liter lauwarmem Wasser übergießen. Einige Stunden oder über Nacht ziehen lassen. Das Wasser über den Tag verteilt trinken. Man sollte dies über mindestens 2 Monate durchhalte­n.

● Gartentipp: Für das ökologisch­e Gleichgewi­cht im Garten (Rasen) ist es wichtig, Leguminose­n, wie zum Beispiel Weißklee zu erhalten. Über Knöllchenb­akterien (an den Wurzeln des Klees) wird der Boden mit Stickstoff versorgt.

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Foto: Monika Kuttenreic­h Auch dem Rasen im Garten tut der Klee sehr gut.

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