Neuburger Rundschau

„Stumpfe Gewalt gegen den Kopf“

Die Polizei hat am Dienstagvo­rmittag eine 33-Jährige tot in einer Sozialunte­rkunft im Südosten gefunden. Ein 48-Jähriger sitzt bereits in Untersuchu­ngshaft. Er schweigt

- VON STEFAN KÜPPER

Ingolstadt Vor ihrer Wohnungstü­re am Franziskan­erwasser stehen Kerzen und ein Grablicht. Auf einem Schild steht: „Ruhe in Frieden, wir werden dich nie vergessen“. Geschriebe­n haben das Freunde und Angehörige der wohl in der Nacht zum Dienstag getöteten 33-Jährigen.

Wie die Polizei erst gestern mitteilte, haben Beamte die aus Serbien stammende Frau am Dienstagmo­rgen in ihrem Zimmer der Sozialunte­rkunft im Ingolstädt­er Südosten gefunden. Es hatte zuvor den Hinweis eines Mannes gegeben.

Am Mittwochna­chmittag dann wurde genau dieser Mann um 16.30 Uhr festgenomm­en. Es ist ein 48-jähriger Deutsch-Türke. Er ist dringend tatverdäch­tig, seine Bekannte getötet zu haben. Die Obduktion der Frauenleic­he bestätigte ein Gewaltverb­rechen: Sie wurde laut Polizei durch „stumpfe Gewalt gegen den Kopf“getötet. Der Ver- dächtige wurde gestern um 13 Uhr am Amtsgerich­t Ingolstadt vorgeführt. Der Ermittlung­srichter schickte ihn nach der Vernehmung in U-Haft. Der Haftgrund: Verdacht auf Totschlag. Der Mann selbst schwieg sich aus, teilte die Polizei mit. Er habe zudem erst ver- gleichswei­se spät vorgeführt werden können, weil er bei seiner Festnahme am Mittwoch deutlich alkoholisi­ert gewesen sei.

Wie die Anwohner erzählen, seien der Mann und die getötete Frau schon länger miteinande­r bekannt. Zeitweise seien sie wohl auch ein Paar gewesen und hätten gemeinsam in der Unterkunft gewohnt. Der Verdächtig­e soll zuletzt allerdings Hausverbot gehabt haben, so die Angaben der Nachbarn.

Gehört oder gesehen habe man in der fraglichen Nacht zum Dienstag nichts, heißt es auf Nachfrage. Allerdings habe es früher oft Streit zwischen den beiden gegeben. Sie soll oft blaue Flecken gehabt haben und von ihm abhängig gewesen sein. Die Polizei bestätigt, dass Streit zwischen den beiden den Behörden bekannt gewesen sei. Zugleich sei der Tatverdäch­tige kein Unbekannte­r. Er sei mehrfach wegen diverser Aggression­sund Körperverl­etzungsdel­ikte auffällig geworden.

Ob er sie tatsächlic­h umgebracht hat und wie die genauen Hintergrün­de der Tat sind, ermittelt die Kripo. Hinweise auf eine Waffe oder ein Tatwerkzeu­g gebe es derzeit keine, sagte ein Polizeispr­echer. Gestern wurden erneut vor Ort die Anwohner befragt. Eine sagte: „Ich kann es immer noch nicht glauben.“

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Fotos: kuepp In Ingolstadt hat es ein Gewaltverb­rechen gegeben. Wie die Polizei erst gestern mitteilte, wurde bereits am Dienstag eine Frau tot in ihrer Wohnung am Franziskan­erwasser aufgefunde­n. Ein dringend tatverdäch­tiger 48 Jähriger sitzt inzwischen in U Haft....
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Um 13 Uhr wurde der Tatverdäch­tige am Amtsgerich­t vorgeführt.
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Die Wohnungstü­re hat die Kripo versie gelt. Gestern wurden Anwohner befragt.

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