Trinkwasser ist wieder sauber
Die Leitungen sind desinfiziert, das Wasser muss nicht mehr abgekocht werden
Neuburg Das Abkochen hat ein Ende. Wie die Stadt Neuburg gestern mitteilte, kann das Neuburger Trinkwasser wieder verwendet werden, ohne es zuvor abzukochen. Jüngste Messungen hätten ergeben, dass im gesamten Leitungsnetz der Neuburger Stadtwerke einschließlich der Gemeinden Oberhausen und Ballersdorf die nötige Chlorkonzentration erreicht sei, um eine vollständige Desinfektion zu gewährleisten.
Auch an der Messstelle in Unterhausen, die zuletzt noch nicht den nötigen Chlorwert aufgewiesen hatte, sei die nötige Chlorkonzentration inzwischen erreicht worden. Die Chlorung wird solange fortgesetzt, bis die Ursache der Keimbelastung gefunden ist oder über einen längeren Zeitraum keine neue Belastung auftritt. Momentan wird bei der Stadt davon ausgegangen, dass das Chlor noch in den kommenden Wochen im Leitungsnetz vorhanden sein wird.
Seit Bekanntwerden der Problematik arbeiten die Experten der Neuburger Stadtwerke daran, die Ursache für die Belastung ausfindig zu machen. Dazu werden neue Anschlüsse und Rohrbrüche der letzten sechs Monate eingehend untersucht. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnte noch kein Auslöser ermittelt werden, teilt die Stadt mit. Nach dem Ausschlussprinzip werde momentan davon ausgegangen, dass ursächlich eine nicht fachgerecht angeschlossene private Brauchwasseranlage für den Keimeintrag verantwortlich ist.
Am Montag startet die mikrobiologische Untersuchung im gesamten Netz und auch im Bereich der Fundstelle in der Nördlichen Grünauer Straße, heißt es vonseiten der Stadt weiter. Die Stadtwerke Neuburg an der Donau fordern die Betreiber solcher Brauchwassernutzungsanlagen auf, diese Anlagen gemäß den geltenden Vorschriften vom Trinkwassernetz zu entkoppeln. Aufgrund dieses Ereignisses werden die Stadtwerke stichprobenartig solche Anlagen überprüfen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen in Deutschland war es aufgrund der guten Wasserqualität in den vergangenen Jahrzehnten nicht notwendig, das Neuburger Wasser mit Chlor anzureichern. Laut deutscher Trinkwasserverordnung gilt für Chlor ein Grenzwert von 0,3 Milliliter je Liter Trinkwasser, das bedeutet etwa einen Tropfen Chlor auf 1000 Liter Wasser. Der geringe Zusatz stelle keine Gefährdung für die Gesundheit der Verbraucher dar und wird als gesundheitlich unbedenklich eingestuft, teilt die Stadt mit.
Die Neuburger Stadtwerke fördern seit 1993 aus der Karstquelle im Sehensander Forst in rund 230 Metern Tiefe Trinkwasser. Dabei sind in den letzten 24 Jahren noch nie Beanstandungen aufgetreten.