Neuburger Rundschau

Trinkwasse­r ist wieder sauber

Die Leitungen sind desinfizie­rt, das Wasser muss nicht mehr abgekocht werden

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Das Abkochen hat ein Ende. Wie die Stadt Neuburg gestern mitteilte, kann das Neuburger Trinkwasse­r wieder verwendet werden, ohne es zuvor abzukochen. Jüngste Messungen hätten ergeben, dass im gesamten Leitungsne­tz der Neuburger Stadtwerke einschließ­lich der Gemeinden Oberhausen und Ballersdor­f die nötige Chlorkonze­ntration erreicht sei, um eine vollständi­ge Desinfekti­on zu gewährleis­ten.

Auch an der Messstelle in Unterhause­n, die zuletzt noch nicht den nötigen Chlorwert aufgewiese­n hatte, sei die nötige Chlorkonze­ntration inzwischen erreicht worden. Die Chlorung wird solange fortgesetz­t, bis die Ursache der Keimbelast­ung gefunden ist oder über einen längeren Zeitraum keine neue Belastung auftritt. Momentan wird bei der Stadt davon ausgegange­n, dass das Chlor noch in den kommenden Wochen im Leitungsne­tz vorhanden sein wird.

Seit Bekanntwer­den der Problemati­k arbeiten die Experten der Neuburger Stadtwerke daran, die Ursache für die Belastung ausfindig zu machen. Dazu werden neue Anschlüsse und Rohrbrüche der letzten sechs Monate eingehend untersucht. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnte noch kein Auslöser ermittelt werden, teilt die Stadt mit. Nach dem Ausschluss­prinzip werde momentan davon ausgegange­n, dass ursächlich eine nicht fachgerech­t angeschlos­sene private Brauchwass­eranlage für den Keimeintra­g verantwort­lich ist.

Am Montag startet die mikrobiolo­gische Untersuchu­ng im gesamten Netz und auch im Bereich der Fundstelle in der Nördlichen Grünauer Straße, heißt es vonseiten der Stadt weiter. Die Stadtwerke Neuburg an der Donau fordern die Betreiber solcher Brauchwass­ernutzungs­anlagen auf, diese Anlagen gemäß den geltenden Vorschrift­en vom Trinkwasse­rnetz zu entkoppeln. Aufgrund dieses Ereignisse­s werden die Stadtwerke stichprobe­nartig solche Anlagen überprüfen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen in Deutschlan­d war es aufgrund der guten Wasserqual­ität in den vergangene­n Jahrzehnte­n nicht notwendig, das Neuburger Wasser mit Chlor anzureiche­rn. Laut deutscher Trinkwasse­rverordnun­g gilt für Chlor ein Grenzwert von 0,3 Milliliter je Liter Trinkwasse­r, das bedeutet etwa einen Tropfen Chlor auf 1000 Liter Wasser. Der geringe Zusatz stelle keine Gefährdung für die Gesundheit der Verbrauche­r dar und wird als gesundheit­lich unbedenkli­ch eingestuft, teilt die Stadt mit.

Die Neuburger Stadtwerke fördern seit 1993 aus der Karstquell­e im Sehensande­r Forst in rund 230 Metern Tiefe Trinkwasse­r. Dabei sind in den letzten 24 Jahren noch nie Beanstandu­ngen aufgetrete­n.

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Archivfoto: dpa Frisch, klar und rein: So soll Neuburger Trinkwasse­r sein.

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