Das schönste Zweirad ist 95 Jahre alt
Oldtimertreffen in Pöttmes findet zum 20. Mal statt und ist ein echter Besuchermagnet. Bei gutem Wetter reisen viele Teilnehmer spontan an. Die schönsten der etwa 700 Schätze auf Rädern werden am Ende prämiert
Pöttmes Frisch poliert und schick herausgeputzt zeigten sich die edlen Fahrzeuge, die beim Oldtimertreffen in Pöttmes zu sehen waren. Es feierte heuer ein Jubiläum: Zum 20. Mal organisierten die Oldtimerfreunde Pöttmes die Veranstaltung, die weithin bekannt ist. Dank des freundlichen Wetters war das Treffen ein echter Besuchermagnet.
Bereits am Vormittag trudelten die herausgeputzten Raritäten ein. Ganz Pöttmes verwandelte sich in ein Open-Air-Museum. Die vierrädrigen Schönheiten nahmen Aufstellung auf dem Marktplatz und auf den Seitenstraßen, wo sie viele bewundernde Blicke auf sich zogen. Die zweirädrigen Oldies konnten in einem Hinterhof und die exklusiven Nobelkarossen im romantischen Brunnenhof des Gumppenberg’schen Schlosses besichtigt werden. Die Traktoren sind aus Platzgründen bereits seit dem vergangenen Jahr auf eine nahe liegende Wiese ausquartiert worden.
Nachdem sich das Wetter am vergangenen Sonntag wesentlich gebessert hatte, entschieden sich einige der circa 700 Teilnehmer wohl noch relativ kurzfristig zur Anreise, was Pascal Loquai, den neuen Vorsitzenden der Oldtimerfreunde, sehr freute. Nicht nur alte Autos und Zweiräder bis Baujahr 1982, sondern auch Traktoren und Nutzfahrzeuge wie Lastwagen und Busse bis Baujahr 1972 zeigten sich gut gehegt und gepflegt von ihrer schönsten Seite.
Der Ersatzteilemarkt mit vielen Ständen erstreckte sich über mehrere Seitengassen und bot eine große Auswahl an Zubehör an. Dort konnten die Hobby-Restauratoren und Bastler Teile erwerben, die manchmal gar nicht mehr hergestellt werden.
Die Siegerehrung der schönsten Autos, Motorräder und Traktoren moderierte Werner Schlaegel am frühen Nachmittag. Zuvor hatte eine zweiköpfige Jury alle Ausstel- lungsstücke begutachtet und bewertet.
Der schönste vierrädrige Oldtimer war ein orange-farbener BMW 1600 Cabrio, Baujahr 1969, den sein Besitzer im Anschluss stolz vorstellte. Eigentlich sollte hier ein Alfa Romeo aus den 30er Jahren prämiert werden, doch der war zu diesem Zeitpunkt schon weg.
Sage und schreibe 95 Jahre hatte der Sieger bei den Motorrädern auf dem Buckel, eine Wanderer Typ 616 aus dem Jahr 1922. Vor 15 Jahren fuhr der jetzige Eigentümer Johann Widmann bis nach Hamburg, um das grüne Zweirad zu erwerben. Doch die eigentliche Arbeit sollte erst noch folgen. Drei Jahre restaurierte der Dasinger zusammen mit seinem Sohn das zehn PS starke Gefährt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit seinem glänzenden Schmuckstück besucht Johann Widmann manchmal bis zu 15 Mal im Jahr verschiedenste Oldtimertreffen in der Region.
Wer mehr über die einzelnen Ausstellungsstücke erfahren wollte, wandte sich an die Besitzer, die meist nicht weit weg von ihren wohl gehüteten Raritäten standen und gerne die interessanten Geschichten über den Herkunftsort, Einkaufspreis oder den aktuellen Wert erzählten. Außerdem befand sich an jedem Oldtimer ein Kärtchen, das die genaue Bezeichnung, das Baujahr, die Pferdestärken und den Hubraum verriet.
Wie schon in den Jahren zuvor öffneten einige Geschäfte am verkaufsoffenen Sonntag und luden zum Bummeln ein.
Alte Autos, Zweiräder, Busse, Traktoren und Lastwagen zeigen sich von ihrer schönsten Seite
Die Platzierungen
● Autos
1. BMW 1600 Cabrio, Baujahr 1969
2. Fiat 130 A, Baujahr 1970
3. Fiat 1500 Cabrio, Baujahr 1964
● Motorräder
1. Wanderer, Baujahr 1922
2. NSU 600, Baujahr 1938
3. Ducati GT 750, Baujahr 1972
● Traktoren
1. Eicher Geräteträger, Baujahr 1956
2. Schlüter S650V, Baujahr 1967
3. Allgaier A 22, Baujahr 1952 (bed)