Dreifache Premiere steht bevor
In der Partie gegen Erzgebirge Aue feiern nicht nur die beiden Trainer ein Debüt, sondern auch ein Spieler
Ingolstadt Nach drei Niederlagen hintereinander zu Saisonbeginn in der 2. Bundesliga wirkte der 1:0-Erfolg des FC Ingolstadt unter Interimstrainer Stefan Leitl vor exakt zwei Wochen bei der SpVgg Greuther Fürth wie ein Befreiungsschlag. Somit herrscht im Lager der Schanzer vor dem heutigen Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue (13 Uhr) regelrechte Vorfreude. Beim gleichzeitigen Heimdebüt von Stefan Leitl will der FCI nun seinen ersten „Dreier“im Audi-Sportpark folgen lassen.
Wie beim FC Ingolstadt lief es auch bei den Sachsen zum Saisonauftakt nicht nach Wunsch. Nach zwei Niederlagen beim 1. FC Heidenheim (1:2) und Fortuna Düsseldorf (0:2) sowie dem Pokal-Aus gegen den SV Wehen-Wiesbaden zog der Verein die Reißleine und beurlaubte Trainer Thomas Letsch. Sein bisheriger Assistent Robin Lenk übernahm und kehrte mit dem Team in die Erfolgsspur zurück (1:1 gegen Braunschweig; 3:1 gegen FC Nürnberg). Doch auch Lenk musste nun zurück ins zweite Glied, da ihm die benötigte Fußballlehrer-Lizenz fehlt. Am Donnerstag präsentierten die Sachsen nun mit Hannes Drews, der bisher die U19-Junioren von Holstein Kiel trainierte, einen neuen Chefcoach, der somit seine Premiere im Ingolstädter Audi-Sportpark feiern wird.
Etwas mehr im Blickpunkt – zumindest aus Ingolstädter Sicht – dürfte allerdings „Rückkehrer“Stefan Leitl stehen. „Ich freue mich unheimlich, nach vier Jahren in das Stadion zurückzukehren. Dieses Mal an der Linie“, sagt der 40-Jährige, der als Spieler 46 Mal die Schuhe für den FC Ingolstadt im AudiSportpark schnürte. „Ich und die Mannschaft sind voller Vorfreude – und genau die nehmen wir mit ins Spiel“, so Leitl weiter und ergänzt: Wir wollen nach dem Sieg in Fürth unbedingt nachlegen. Es ist alles angerichtet.“
Die Länderspiel-Pause kam für den FCI-Interimscoach indes zum richtigen Zeitpunkt. So konnte er sich mit nahezu dem kompletten Team auf die kommenden Aufgaben vorbereiten. Lediglich Almog Cohen war mit der israelischen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Mazedonien (0:1) und Italien (0:1) im Einsatz. Etwaige Ermüdungserscheinungen befürchtet Leitl allerdings nicht. „Almog hat einen Teil der Vorbereitung verpasst und holt sich die Fitness bei den Partien. Er hat beide Male gut gespielt“, lobt Leitl seinen Terrier, der heute gegen Erzgebirge Aue wohl auflaufen wird.
„Wir haben in diesen beiden Wochen intensiv gearbeitet. Die Jungs haben toll mitgezogen. Die Art und Weise, wie wir im Testspiel gegen den VfB Stuttgart aufgetreten sind, hat uns weiteres Selbstvertrauen gegeben“, so der 40-Jährige, der in den zurückliegenden Übungseinheiten vor allem die Abläufe in der Abwehr sowie im Offensivspiel verfeinert hat. Diesbezüglich steht auch die Viererkette bei ihm weiter hoch im Kurs.
Trotz des erneuten Trainerwechsels beim heutigen Kontrahenten erwartet Leitl keine Überraschungen. „Aue wird die bisherige Philosophie von Domenico Tedesco und Robin Lenk fortsetzten. Sie arbeiten gut gegen den Ball, setzen auf ein schnelles Umschaltspiel und werden nach dem 3:1-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg mit viel Rückenwind zu uns kommen“, meint der Ingolstädter Fußballlehrer.
Voraussichtlich wird es heute nicht nur bei zwei Trainer-Debüts bleiben. Auch Ingolstadts Neuzugang Christian Träsch gibt aller Voraussicht nach auf der rechten Verteidiger-Seite seine Premiere im Dress der Schanzer. „Es wäre sensationell, wenn ich auflaufen dürfte und mithelfen könnte, drei Punkte einzufahren“, berichtet der 30-Jährige, der somit sein erstes ZweitligaMatch überhaupt in seiner Karriere bestreiten würde.