„Das Rad kommt langsam ins Rollen“
In den vergangenen Jahren war der SC Feldkirchen eher im „Niemandsland“der B-Klasse Neuburg zu finden. Das hat sich nun mit der Verpflichtung des neuen Spielertrainers Christoph Fieber offensichtlich geändert. Morgen geht es gegen den SV Ludwigsmoos
Neuburg Feldkirchen In den vergangenen Spielzeiten musste man den SC Feldkirchen meist in der unteren Tabellenhälfte der B-Klasse Neuburg suchen. Ein Umstand, der sich – zumindest im bisherigen Saisonverlauf – geändert hat. Die Mannschaft des neuen Spielertrainers Christoph Fieber befindet sich derzeit sogar auf einem Aufstiegsrang. Wir haben mit dem 27-jährigen SCF-Coach gesprochen.
Herr Fieber, bei Ihrer vorherigen Trainerstation beim BSV Neuburg waren Sie für die zweite Mannschaft verantwortlich. Nun beim SC Feldkirchen ist es erste Garde. Macht es einen Unterschied, ob man eine „Erste“oder „Zweite“trainiert?
Fieber: Ja, definitiv. Einerseits merkt man es an der Trainingsbeteiligung, die bei einer ersten Mannschaft wesentlich besser ist. Andererseits ist der größte Nachteil einer ’Zweiten’, dass man nicht jedes Wochenende mit den gleichen Spielern arbeiten kann, da manche in den Kader der ’Ersten’ rutschen..
Gibt es auch in Sachen Motivation der Spieler gewisse Unterschiede?
Fieber: Nein, das würde ich nicht pauschalisieren. Ich denke, dass es immer von der jeweiligen sportlichen Situation abhängt, wie motiviert ein Spieler beziehungsweise Team ist.
Stichwort sportliche Situation: In den zurückliegenden Jahren fand man den SCF eher am Ende der Tabelle. Konnten Sie bei ihrem Antritt im Sommer feststellen, dass sich diese jahrelange sportliche Talfahrt auf die mentale Verfassung der Mannschaft ausgewirkt hat?
Fieber: Es war schon auffällig, wie schnell nach einem Gegentor oder Rückstand die Köpfe nach unten hingen. Durch die guten Leistungen zuletzt hat sich das jedoch bereits geändert. Mein Team ist mittlerweile schon wesentlich selbstbewusster geworden.
Sie sprechen die guten Leistungen der bisherigen Saison an. Nach neun Punkten aus vier Partien musste Ihre Truppe nun am vergangenen Wochenende pausieren. Kam diese Unterbrechung zur rechten Zeit oder wären Sie lieber im Rhythmus geblieben? Fieber: Ganz klar hätten wir lieber selbst gespielt, als das Wochenende nur in der Zuschauerrolle zu verbringen. Eine derartige Pause stört einfach den Rhythmus, sodass man als Mannschaft schlechter wieder zu seinem Spielfluss findet. Dieses Problem ist aber auch Ihrer Liga, der B-Klasse Neuburg 1, geschuldet...
Fieber: Ja, das stimmt. Wenn drei Mannschaften jedes Wochenende spielfrei haben, leidet zwangsläufig die Qualität der ganzen Liga.
Trotzdem steht der SC Feldkirchen aktuell auf dem dritten Tabellenplatz. Wie erklären Sie sich den bisherigen guten Saisonverlauf?
Fieber: Wir haben über den Sommer einige Neuzugänge nach Feldkirchen lotsen können. Das führt neben einer höheren spielerischen Qualität selbstverständlich auch zu einem verstärkten Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft. Ebenso gab es nach sechs Jahren einen Trainerwechsel. Auch das bringt natürlich frischen Wind in die Angelegenheit. Die alteingesessenen Spieler müssen sich jetzt ebenso neu beweisen wie die Neuzugänge, die noch für alle unbeschriebene Blätter sind.
Könnte man von einer Art Aufbruchsstimmung in Feldkirchen sprechen? Fieber: Nein, man könnte eher sagen, dass durch die sich allmählich einstellenden sportlichen Erfolge das Rad langsam ins Rollen kommt.
Die Besonderheit in dieser Saison ist mit Sicherheit, dass es aufgrund der neuen A-Klassen 2018/2019 drei statt zwei Aufsteiger gibt. Wollen Sie mit Ihren Kickern diese seltene Gelegenheit nutzen?
Fieber: Sieht man sich die Platzierungen des SC Feldkirchen in den vergangenen Jahren an, kann die Antwort nur „Nein“lauten. Unser wichtigstes Ziel war von Anfang an, frischen Wind in die Mannschaft zu bringen. Außerdem versuchen wir, den Verein für potenzielle Neuverpflichtungen attraktiver zu machen und die Gegentor-Flut der letzten Spielzeiten zu stoppen. Mit diesen Punkten wollen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft des SC Feldkirchen legen.
Den nächsten Schritt in eine erfolgreiche Zukunft können Sie mit Ihrem Team bereits morgen (15 Uhr) gegen den SV Ludwigsmoos machen. Wie schätzen Sie die Mösler ein?
Fieber: Sie haben eine bärenstarke Offensiv-Abteilung. 23 Tore in fünf Partien sprechen diesbezüglich eine eindeutige Sprache. Allerdings kann man an den 16 Gegentreffern auch erkennen, dass ihre Defensive noch nicht sattelfest ist.
Was muss Ihre Mannschaft auf den Platz bringen, um in der Erfolgsspur zu bleiben?
Fieber: Letztlich müssen meine Jungs weiter in dem Fahrwasser bleiben, in dem sie vor der Pause bereits waren. Wir haben bisher von Spiel zu Spiel weniger Gegentore kassiert, was verdeutlicht, dass unsere Defensive mittlerweile gut eingestellt ist. Sollten wir dann noch konzentriert und ruhig an das Match herangehen, sollten wir weiterhin auf der Erfolgsspur bleiben.