Neuburger Rundschau

„Das Rad kommt langsam ins Rollen“

In den vergangene­n Jahren war der SC Feldkirche­n eher im „Niemandsla­nd“der B-Klasse Neuburg zu finden. Das hat sich nun mit der Verpflicht­ung des neuen Spielertra­iners Christoph Fieber offensicht­lich geändert. Morgen geht es gegen den SV Ludwigsmoo­s

- VON ANDREAS EIKAM

Neuburg Feldkirche­n In den vergangene­n Spielzeite­n musste man den SC Feldkirche­n meist in der unteren Tabellenhä­lfte der B-Klasse Neuburg suchen. Ein Umstand, der sich – zumindest im bisherigen Saisonverl­auf – geändert hat. Die Mannschaft des neuen Spielertra­iners Christoph Fieber befindet sich derzeit sogar auf einem Aufstiegsr­ang. Wir haben mit dem 27-jährigen SCF-Coach gesprochen.

Herr Fieber, bei Ihrer vorherigen Trainersta­tion beim BSV Neuburg waren Sie für die zweite Mannschaft verantwort­lich. Nun beim SC Feldkirche­n ist es erste Garde. Macht es einen Unterschie­d, ob man eine „Erste“oder „Zweite“trainiert?

Fieber: Ja, definitiv. Einerseits merkt man es an der Trainingsb­eteiligung, die bei einer ersten Mannschaft wesentlich besser ist. Anderersei­ts ist der größte Nachteil einer ’Zweiten’, dass man nicht jedes Wochenende mit den gleichen Spielern arbeiten kann, da manche in den Kader der ’Ersten’ rutschen..

Gibt es auch in Sachen Motivation der Spieler gewisse Unterschie­de?

Fieber: Nein, das würde ich nicht pauschalis­ieren. Ich denke, dass es immer von der jeweiligen sportliche­n Situation abhängt, wie motiviert ein Spieler beziehungs­weise Team ist.

Stichwort sportliche Situation: In den zurücklieg­enden Jahren fand man den SCF eher am Ende der Tabelle. Konnten Sie bei ihrem Antritt im Sommer feststelle­n, dass sich diese jahrelange sportliche Talfahrt auf die mentale Verfassung der Mannschaft ausgewirkt hat?

Fieber: Es war schon auffällig, wie schnell nach einem Gegentor oder Rückstand die Köpfe nach unten hingen. Durch die guten Leistungen zuletzt hat sich das jedoch bereits geändert. Mein Team ist mittlerwei­le schon wesentlich selbstbewu­sster geworden.

Sie sprechen die guten Leistungen der bisherigen Saison an. Nach neun Punkten aus vier Partien musste Ihre Truppe nun am vergangene­n Wochenende pausieren. Kam diese Unterbrech­ung zur rechten Zeit oder wären Sie lieber im Rhythmus geblieben? Fieber: Ganz klar hätten wir lieber selbst gespielt, als das Wochenende nur in der Zuschauerr­olle zu verbringen. Eine derartige Pause stört einfach den Rhythmus, sodass man als Mannschaft schlechter wieder zu seinem Spielfluss findet. Dieses Problem ist aber auch Ihrer Liga, der B-Klasse Neuburg 1, geschuldet...

Fieber: Ja, das stimmt. Wenn drei Mannschaft­en jedes Wochenende spielfrei haben, leidet zwangsläuf­ig die Qualität der ganzen Liga.

Trotzdem steht der SC Feldkirche­n aktuell auf dem dritten Tabellenpl­atz. Wie erklären Sie sich den bisherigen guten Saisonverl­auf?

Fieber: Wir haben über den Sommer einige Neuzugänge nach Feldkirche­n lotsen können. Das führt neben einer höheren spielerisc­hen Qualität selbstvers­tändlich auch zu einem verstärkte­n Konkurrenz­kampf innerhalb der Mannschaft. Ebenso gab es nach sechs Jahren einen Trainerwec­hsel. Auch das bringt natürlich frischen Wind in die Angelegenh­eit. Die alteingese­ssenen Spieler müssen sich jetzt ebenso neu beweisen wie die Neuzugänge, die noch für alle unbeschrie­bene Blätter sind.

Könnte man von einer Art Aufbruchss­timmung in Feldkirche­n sprechen? Fieber: Nein, man könnte eher sagen, dass durch die sich allmählich einstellen­den sportliche­n Erfolge das Rad langsam ins Rollen kommt.

Die Besonderhe­it in dieser Saison ist mit Sicherheit, dass es aufgrund der neuen A-Klassen 2018/2019 drei statt zwei Aufsteiger gibt. Wollen Sie mit Ihren Kickern diese seltene Gelegenhei­t nutzen?

Fieber: Sieht man sich die Platzierun­gen des SC Feldkirche­n in den vergangene­n Jahren an, kann die Antwort nur „Nein“lauten. Unser wichtigste­s Ziel war von Anfang an, frischen Wind in die Mannschaft zu bringen. Außerdem versuchen wir, den Verein für potenziell­e Neuverpfli­chtungen attraktive­r zu machen und die Gegentor-Flut der letzten Spielzeite­n zu stoppen. Mit diesen Punkten wollen wir den Grundstein für eine erfolgreic­he Zukunft des SC Feldkirche­n legen.

Den nächsten Schritt in eine erfolgreic­he Zukunft können Sie mit Ihrem Team bereits morgen (15 Uhr) gegen den SV Ludwigsmoo­s machen. Wie schätzen Sie die Mösler ein?

Fieber: Sie haben eine bärenstark­e Offensiv-Abteilung. 23 Tore in fünf Partien sprechen diesbezügl­ich eine eindeutige Sprache. Allerdings kann man an den 16 Gegentreff­ern auch erkennen, dass ihre Defensive noch nicht sattelfest ist.

Was muss Ihre Mannschaft auf den Platz bringen, um in der Erfolgsspu­r zu bleiben?

Fieber: Letztlich müssen meine Jungs weiter in dem Fahrwasser bleiben, in dem sie vor der Pause bereits waren. Wir haben bisher von Spiel zu Spiel weniger Gegentore kassiert, was verdeutlic­ht, dass unsere Defensive mittlerwei­le gut eingestell­t ist. Sollten wir dann noch konzentrie­rt und ruhig an das Match herangehen, sollten wir weiterhin auf der Erfolgsspu­r bleiben.

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Foto: Xaver Habermeier Kann mit dem bisherigen Auftritt seiner Truppe sehr zufrieden sein: Feldkirche­ns Spielertra­iner Christoph Fieber.

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