Jung, sozial und innovativ
Neuburger Jusos machen Wahlparty auf dem Schrannenplatz. Dort gab es schon am Vormittag neben dem Wochenmarkt ein Stelldichein der politischen Parteien
Neuburg Seit Ende April erst gibt es sie wieder: die Neuburger Jungsozialisten, kurz Jusos genannt. Nach mehreren Jahren ohne Aktivitäten gab ein Besuch von Frauke Petry die Initialzündung für „Neuburg ist bunt“, erzählt Juso-Gründungsmitglied Anna Wahlich. Aus „Neuburg ist bunt“seien dann die Neuburger Jusos entstanden, als politische Partei könnten sie mehr für Neuburg erreichen, findet sie.
Zur Wahlparty am Samstagabend auf dem Schrannenplatz rollte auch der rote Juso-Bus an, der heuer schon in München, Garmisch-Partenkirchen und Traunstein im Einsatz war. Im Laufe des Abends entsponnen sich trotz Nieselregens angeregte Unterhaltungen zwischen den Politikern und der Laufkundschaft. Es schauten auch Heinz Schafferhans und Horst Winter von der Mutterpartei SPD sowie Bundestagskandidat Werner Widuckel vorbei.
Der zeigte sich vom Wetter unbeeindruckt: Als ursprünglich Norddeutscher sei er Regen gewohnt und „wenn die SPD nicht wetterfest wäre, wäre sie ja nicht 154 Jahre alt geworden“. Besonders am Herzen liegen ihm die Reduzierung prekärer Arbeitsverhältnisse und der Kampf gegen Kinder- und Altersarmut. Für Neuburg fordern die Jusos um Andreas Fischer und Matthias Stark vor allem mehr bezahlbaren Wohnraum und Investitionen in Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur.
Singer-Songwriterin Magdalena Rabusa brachte den Abend mit PopCovern und einigen eigenen Songs spürbar ins Rollen. Die 16-Jährige begleitete sich selbst an der Gitarre und zeigte ihre kraftvolle Stimme mit Songs von Ed Sheeran und Halsey.
Von der Musik angelockt, füllten sich die beiden Zelte immer mehr mit interessierten Bürgern. Viele hatten schon über Facebook und Mundpropaganda von der Wahlparty erfahren. Teilweise waren sie noch unsicher, wo sie am 24. September das zweite Kreuz machen sollen. In den ausliegenden Infobroschüren konnten sie sich über Jusos und SPD informieren. So setzten die Neuburger Jusos ein wichtiges Zeichen gegen die anhaltende Politikverdrossenheit.
Das versuchten tagsüber rund um den Wochenmarkt auch schon die Großen in den verschiedenen Parteien. In den letzten Wochen vor dem Urnengang wird der Neuburger Schrannenplatz dabei mehr und mehr zur politischen Bühne. Ob FDP, Linke, CSU, SPD, Grüne oder AfD: Wer noch nicht weiß, wo er am 24. September sein Kreuzchen machen soll, der findet vor allem samstags auf dem zentralen Platz in Neuburg jede Menge Ansprechpartner, die ihn von ihrer jeweiligen politischen Auffassung überzeugen wollen.