Was ist überzeugend?
Georgier bietet Seltenes
Ingolstadt Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt beweist sich im siebten Abonnementkonzert am Mittwoch, 13. September, um 20 Uhr im Festsaal wieder als Garant für ungewöhnliche, spannende Programme. Die Frage, „Was ist überzeugend?“, beantwortet Chefdirigent Ruben Gazarian mit Werken, die im Musikleben noch immer viel zu selten gepflegt werden: die Sinfonie Nr. 10 h-Moll für Streichorchester von Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Schrekers „Intermezzo“op. 8 und „Scherzo“für Streichorchester, Fünf Stücke für Streichorchester op. 44/4 von Paul Hindemith und das Quartett „Dem Andenken an P. I. Tschaikowsky“für Streichorchester op. 35a von Anton Arensky. Konzerteinführung mit Marco Frei ist um 19.10 Uhr.
In Wien um 1900 vollzog sich eine alle Bereiche der Gesellschaft umfassende „Jahrhundertwende“, die die Moderne auch in Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur einläutete. In diesem Klima entstand Franz Schrekers „Intermezzo“op. 8 für Streichorchester, dessen schillernde Klangsinnlichkeit und dramatisch wirksame Klangfülle den späteren Schreker-Stil ankündigten. Als Jude wurde er in den 1920er Jahren zunehmend als „entarteter Komponist“verunglimpft und sah sich wachsenden Repressalien gegenüber – ein Los, das er mit Paul Hindemith teilte. Seine Ende der 1920er Jahre geschaffenen Fünf Stücke für Streichorchester op. 44/4 changieren, ähnlich wie Schrekers „Intermezzo“und „Scherzo“, zwischen hochexpressivem Ausdruck, klarer Form und klanglicher Transparenz. Anton Arensky widmete sein Streichquartett Nr. 2 „Dem Andenken an P. I. Tschaikowsky“. Der 1906 in Finnland verstorbene russische Komponist war der letzte Vertreter der sogenannten „eklektischen Moskauer Schule“und orientierte sich stark an Tschaikowsky. Abgerundet wird dieser Musikreigen mit der Streichersinfonie Nr. 10 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit ihr schuf er eine kurze, klassisch-schlanke, klangsinnliche Reverenz an Weber und Schubert. Hinweis: Das Konzert wird für eine CD-Produktion von ARS Produktion mitgeschnitten. Daher entfällt die öffentliche Generalprobe. www.gko in.de