Von „Sex and Crime“und mehr
Was die Straßer Pfarrkirche so alles zu erzählen hat
Straß Am „Tag des offenen Denkmals“führte Kreisheimatpfleger Manfred Veit gestern Nachmittag 50 geschichtsinteressierte Besucher durch die Straßer Pfarrkirche. Das Motto: „Macht und Pracht“.
Heute forscht man, wo war die Macht, wo erkennt man sie und was ist daraus geworden. In der Geschichte taucht Straß um das Jahr 1150 erstmals auf. Das Geschlecht der „Strazzer“wird immer wieder in Urkunden erwähnt. Dabei handelte es sich um Verwaltungsbeamte der Grafen von Lechsgemünd und Graisbach. Die männliche Linie der „Strazzer“starb aus. Eine Strazzerin heiratete 1350 einen „Kreuther“aus der Oberpfalz.
Die „Spuren“der Kreuther sind heute noch auf einem Bildstock vor der Kirche zu sehen. Dieses Marterl wurde im Todesjahr von Sixtus von Kreuth im Jahr 1559 errichtet. Dieses Zeugnis aus der Vergangenheit stand ursprünglich an der Langwiedmühle, warum, ist nicht überliefert. Bekannt ist aber, dass im Jahr 1535 die Müllerstocher beim „Fensterln“erstochen wurde. „Sex and Crime gab es damals schon“, bemerkte Veit. Sixtus von Kreuth stand möglicherweise unter Tatverdacht, doch erwiesen ist nichts.
In der Kirche hat sich Adam von Kreuth als Ritter verewigt, zu einer Zeit, als es längst keine Ritter mehr gab.
Spuren der Strazzer findet man dort nicht. Sie gehörten zum Kloster Niederschönenfeld und ließen sich dort auch bestatten.