Im Regen durch die lange Nacht
Auch für die 20. Nacht der Museen in Ingolstadt hatten sich die Veranstalter wieder allerhand einfallen lassen. Das machte die Auswahl für die Besucher nicht einfacher
Ingolstadt Die Besucher der immerhin schon 20. Nacht der Museen in Ingolstadt ließen sich am Samstag auch von dem feinen Dauerregen nicht abhalten, die zahlreichen Veranstaltungen der langen Nacht zu besuchen. Glücklicherweise hatten sie ja auch die Möglichkeit, sich mit den Oldtimerbussen von Ort zu Ort kutschieren zu lassen. Diese kamen manchmal gleich im Doppelpack angefahren.
Wie seit Jahren, so hatten sich die teilnehmenden Museen und Vereine auch für heuer allerhand einfallen lassen, um ihre Objekte und auch Aktivitäten von der allerbesten Seite zu präsentieren. Das machte die Entscheidung für die Gäste der regnerischen Nacht sicher nicht ganz leicht, hätte man doch ohne Probleme den Abend auch an einem Ort, wie zum Beispiel dem Stadtmuseum, verbringen können. Dort lockten römische Legionäre ins Innere, wo man dann Theater oder Musik genießen konnte. Die „Commedia Vollust“spielte zum Vergnügen der zahlreichen Besucher im Barocksaal „Von Liebesmüh und Dienerwitz – Szenen aus der Commedie dell’arte“. Außerdem lockte eine Führung durch die aktuelle Ausstellung, die Restauratoren ließen sich beim Scherbenkleben über die Schulter blicken oder man lauschte italienischen Arien.
Beim Berufsverband Bildender Künstler (BBK) wurden unter dem Motto „Das ist der Hammer“mehrere Dutzend Gemälde und auch Skulpturen von Auktionatorin Agnes Krumwiede versteigert. Gar mancher Besucher verließ freudestrahlend und mit einem gut verpackten Schatz die Haderbastei.
Im Pedellhaus zeigte das Heimat- museum Niemetz und Prachatitz seine Schätze und kunstfertige Frauen nähten an prächtigen Goldhauben, klöppelten an feinsten Spitzen oder strickten wunderschöne „Batzelstrümpfe“. Im Audi museum mobile begeisterten exklusive Führungen, Kraftakrobatik und Artistik und gar mehrmals eine JamesBond-Show.
Auch der Kunstverein in der Städtischen Galerie im Theater, das Deutsche Medizinhistorische Museum, das Bayerische Armee- beziehungsweise Polizeimuseum und die Galerie Mariette Haas lockten mit Künstlergesprächen, Ausstellungen, Musik, Tanz und Performance. Letzteres gab es auch im LechnerMuseum zu sehen. Dort erfreuten die beiden Künstlerinnen Julia Kursawe am Barockcello und Irene Cortina Gonzales als Tänzerin der „Suite für Cello und Reifrock“. Contemporary dance und barocke Elemente verschmolzen vor den Augen der sichtlich erfreuten Zuschauer zu einer faszinierenden Einheit.
Wer Lust auf ganz andere Musik hatte, der fand sicher den Weg ins Museum für Konkrete Kunst. Dort ging mit „Fat Toni“im wahrsten Sinne des Wortes die Post ab und gleichzeitig konnte man auch noch die aktuelle Ausstellung „Out of Office“besuchen oder im Kreativlabor schöpferisch tätig werden.
Natürlich hatten die Veranstalter auch an die jüngeren Gäste gedacht und nicht nur bei Audi, sondern auch im Museum für Konkrete Kunst oder im Stadtmuseum gab es Familienführungen oder ein spezielles Kinderprogramm. Zahlreiche Gäste nutzten die Nacht jedoch einfach nur dazu, um die jeweiligen Ausstellungen der Museen zu besuchen.