Neuburger Rundschau

Keine Funkmasten

Die Stadt ist gegen zwei Mobilfunka­nlagen. Und hat doch kaum Chancen

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Bittenbrun­n Die Situation ist vertrackt: Auf der einen Seite hat die Stadt große Vorbehalte gegen die Standorte zweier Mobilfunka­nlagen, die in Bittenbrun­n errichtet werden sollen. Auf der anderen Seite sind die Aussichten gering, sie verhindern zu können.

Der erste Mobilfunkm­ast soll in Bittenbrun­n Nord stehen und 15 Meter hoch sein. Wie gestern im Bauausschu­ss berichtet wurde, sieht die Untere Naturschut­zbehörde die Anlage aufgrund des Standorts im Naturpark Altmühltal mit Lage auf einem Höhenrücke­n über dem Donautal ebenfalls kritisch. Aufgrund von geplanten Kompensati­onsmaßnahm­en, stimmt sie ihr jedoch zu.

Zum Unverständ­nis von Oberbürger­meister Bernhard Gmehling: „Bei dem geplanten Standort handelt es sich um einen landschaft­sprägenden Jurahang im Norden Neuburgs – warum die Untere Naturschut­zbehörde da ihre Zustimmung gibt, ist mir ein Rätsel.“Er sieht schon jetzt einen „Sturm der Entrüstung“in den Stadtteile­n Laisacker, Ried und Gietlhause­n aufziehen, sollte es tatsächlic­h zum Bau der geplanten kommen.

Die zweite geplante Anlage soll auf dem Wertstoffh­of Bittenbrun­n Süd entstehen und 30 Meter hoch sein. Dort gibt es große Einwände der Nachbarn. Momentan finden Abstimmung­sgespräche mit Anwohnern und der Telekom statt, die die Anlagen errichten will. Die Suche nach alternativ­en Standorten gestalte sich jedoch als äußerst schwierig, sagte Gmehling.

Generell sei die Aussicht gering, Mobilfunka­nlagen zu verhindern, sobald die Bundesnetz­agentur und die Untere Naturschut­zbehörde ihre Zustimmung erteilt haben, gab Stadtjuris­t Ralf Rick im Bauausschu­ss zu bedenken. Dennoch wolle Gmehling, wenn auch nicht rechtlich, aber politisch, alle Möglichkei­ten ausschöpfe­n und gegen die geplanten Mobilfunka­nlagen vorgehen. Dabei hat er die Rückendeck­ung des Bauausschu­sses: Dieser hat einstimmig beschlosse­n, dass er es aus städteplan­erischer Sicht als nicht sinnvoll erachtet, an diesen Stellen Mobilfunka­nlagen zu errichten. Ein Brief mit entspreche­ndem Inhalt wird in den kommenden Tagen bei der Telekom eingehen. Mobilfunka­nlage

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