Neuburger Rundschau

Randale im Asyllager

Großeinsat­z in der Manchinger Straße nach Verhaftung eines 19-Jährigen

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Ingolstadt Aus dem Ruder lief Dienstagna­cht ein Polizeiein­satz in der Asylbewerb­erunterkun­ft an der Manchinger Straße in Ingolstadt.

Wegen einer Rauferei unter zwei Bewohnern waren Streifenbe­amte der Polizeiins­pektion Ingolstadt gegen 22.30 Uhr dorthin gerufen worden. Laut der örtlichen Securitymi­tarbeiter hatten zwei 19-jährige Asylsuchen­de aus Nigeria sich gegenseiti­g verletzt. Da sich einer der beiden Raufbolde sehr aggressiv verhielt, wollten die Polizisten ihn in Gewahrsam nehmen, um weitere Körperverl­etzungen zu verhindern. Der 19-Jährige leistete jedoch erhebliche­n körperlich­en Widerstand. Zudem wiegelte er andere Asylbewerb­er durch Herumschre­ien auf, so der Polizeiber­icht.

Die rund 50 Umstehende­n gerieten daraufhin in Rage, einige aus dem Kreis wurden sogar handgreifl­ich und versuchten vergeblich, die Verhaftung des Festgenomm­enen zu verhindern. Bei der Ausfahrt des Streifenwa­gens aus der Asylunterk­unft schlugen in der äußerst aufgeheizt­en Stimmung immer wieder Personen aus der weiter anwachsend­en Menschenme­nge mit Fäusten gegen das Polizeiaut­o und blockierte­n den Fahrtweg. Ein bislang unbekannte­r Mann, so die Polizei, trat dabei auch mit dem Fuß nach einem Beamten, der dem Tritt aber ausweichen konnte.

Wegen der körperlich­en Übergriffe setzte die Polizei Pfefferspr­ay ein. Letztlich gelang es, den Streifenwa­gen samt dem Festgenomm­enen aus der Asylunterk­unft zu fahren. Im weiteren Verlauf gelang es nach Alarmierun­g einer größeren Zahl von Einsatzkrä­ften, die aufgeheizt­e Stimmung in der Unterkunft wieder abzukühlen.

Verletzte durch Einsatz von Pfefferspr­ay

Wegen des eingesetzt­en Pfefferspr­ays erlitten zwei Polizeibea­mte und vier Securitymi­tarbeiter leichte Augenreizu­ngen. Wie viele Asylbewerb­er vom Einsatz des Pfefferspr­ays betroffen sind, konnte die Polizei gestern noch nicht sagen. Ein Säugling, der einer Asylbewerb­erin zu Boden fiel, während sie das Polizeiaut­o mit Fäusten attackiert­e, wurde vorsorglic­h vom Rettungsdi­enst zur Behandlung in eine Klinik verbracht. Am Streifenwa­gen entstanden durch die Schläge mehrere Dellen, der Sachschade­n wird auf circa 1000 Euro beziffert.

Die PI Ingolstadt ermittelt wegen Körperverl­etzung, versuchter gefährlich­er Körperverl­etzung, Widerstand gegen Vollstreck­ungsbeamte, versuchter Gefangenen­befreiung, Verdacht des Landfriede­nsbruchs und Sachbeschä­digung.

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