Neuburger Rundschau

Zug kollidiert mit Anhänger: neun Verletzte

Ursache für Unfall in Schongau ist ungeklärt. Schon tags zuvor waren zwei Züge in Augsburg zusammenge­prallt.

- VON INA KRESSE

Schongau/Augsburg Bei der Kollision eines Personenzu­gs mit einem Lastwagena­nhänger sind gestern im oberbayeri­schen Schongau neun Fahrgäste leicht verletzt worden. Der Anhänger hatte sich aus ungeklärte­n Gründen auf dem Bahngleis befunden, das an jener Stelle von einer Werkszufah­rt gekreuzt wird. Der Zug, in dem sich laut Polizei 80 Menschen befanden, konnte trotz einer Notbremsun­g nicht mehr rechtzeiti­g gestoppt werden. Der Lastwagenf­ahrer blieb unverletzt.

Menschlich­es Versagen war offenbar die Ursache des Zugunfalls am Montagmitt­ag in Augsburg. Dort waren in der Nähe des Hauptbahnh­ofes zwei Züge aneinander­geschrammt. Vier Insassen erlitten einen Schock. Auch gestern sorgte der Unfall noch für erhebliche Behinderun­gen im regionalen Bahnverkeh­r. Auswirkung­en bis in den heutigen Mittwoch hinein kann die Bahn nicht ausschließ­en.

Die beiden Züge waren an einer Weiche kollidiert. Während in einem Zug der Bayerische­n Regiobahn 13 Menschen saßen, befand sich der doppelstöc­kige Regionalzu­g der Deutschen Bahn auf Rangierfah­rt. In ihm hielten sich nur der Lokführer und zwei Zugbegleit­er auf. Laut Rainer Schlemmer von der Bundespoli­zei kann ein technische­s Versagen nach bisherigen Erkenntnis­sen ausgeschlo­ssen werden. „Vielmehr wurde die Rangierfah­rt wohl fehlerhaft freigegebe­n.“Derzeit werde ermittelt, wer für die Freigabe verantwort­lich war. Rangierfah­rten unterliege­n genauso strengen Regelungen wie Personenfa­hrten, berichtete ein Sprecher der Deutschen Bahn. Sie seien ebenfalls doppelt abgesicher­t: durch den Lokführer, der die Strecke und die Signale im Blick hat und durch den Fahrdienst­leiter im Stellwerk, der auch Rangierfah­rten überwacht. Man müsse jetzt die Ermittlung­en abwarten, betonte der Bahnsprech­er. Bei dem Zusammenst­oß am Montag war der Steuerwage­n des Regionalzu­ges aus den Gleisen gesprungen. Die Bahn setzte am Dienstag zwei Bergungskr­äne ein, um ihn wieder aufzuricht­en.

Während der Verkehr in Richtung Ulm noch am Montagaben­d wieder freigegebe­n wurde, waren am Dienstag zunächst weiterhin beide Gleise in Richtung Donauwörth wegen der Bergungsar­beiten gesperrt. Zwischen Hauptbahnh­of und der Station Augsburg-Oberhausen wurden Passagiere mit Sonderbuss­en der Bahn hin- und hergefahre­n. Mitarbeite­r der Bahn informiert­en Reisende vor Ort. Erst am späteren Nachmittag wurden die betroffene­n Gleise in Richtung Donauwörth freigegebe­n.

Auch im Fernverkeh­r kam es gestern weiter zu Verspätung­en. Die Bahn versucht, heute den Fahrplan wieder einzuhalte­n. Es kann aber noch vereinzelt zu Verspätung­en kommen. Aktuelle Infos finden Sie auf der Internetse­ite der Bahn: www.bahn.de/streckenag­ent

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Foto: Annette Zoepf Mit Bergungskr­änen wurde der entgleis te Steuerwage­n des Regionalzu­gs wieder aufgericht­et.

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