Neuburger Rundschau

Wer will die Bio-Wiesn?

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Bio ist gut. Regional ist gut. Darüber besteht in der hitzig geführten Debatte über unser Essen weitgehend Konsens. Und unter den Gesichtspu­nkten der Ökologie, des Tierschutz­es, der Gesundheit der Verbrauche­r und sehr wahrschein­lich auch des Geschmacks sind Bioprodukt­e aus der Region das Allerbeste, was auf den Tisch kommen kann. Diese Produkte haben nur einen Nachteil: Sie sind vielen Verbrauche­rn einfach zu teuer. Und auf dem Oktoberfes­t sind sie halt noch ein bisschen teurer, weil dort eben alles ein bisschen teurer ist.

Dem Münchner Wiesn-Bürgermeis­ter hätte es im Streit um die Hendl auf der Wiesn deshalb gereicht, regionale Hendl und BioHendl bei der Vergabe der Lizenzen für Wirte gleicherma­ßen zu fördern. Die Grünen freilich witterten dahinter einen Anschlag auf ihre Bemühungen um eine nachhaltig­e und gesunde Wiesn, auf der Hendl aus artgerecht­er Tierhaltun­g angeboten werden. Bio muss auch bio sein, sagen sie. Deshalb müsse man Wirte, die Bio-Produkte anbieten, bei der Vergabe der begehrten kleinen Wiesn-Zelte und Bratereien auch eindeutig bevorzugen. Und immerhin: Einen Vergabepun­kt konnten sie noch rausschind­en.

Auf einem ganz anderen Blatt allerdings steht, ob ausgerechn­et das Oktoberfes­t zum Ort ökologisch­en Sendungsbe­wusstseins werden muss. Der Hauptzweck eines Wiesn-Besuchs ist ja wohl nicht die gesunde Ernährung.

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