Neuburger Rundschau

Augsburg jubelt weiter

Dem FCA gelingt gegen Leipzig der dritte Ligasieg in Folge. Beim 1:0-Erfolg profitiert das Team auch von der allzu großzügige­n Rotation des Gegners

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Den fünften Spieltag der noch jungen Saison sollten die Fans des FC Augsburg gut in Erinnerung behalten. Nach dem hart erkämpften, aber nicht unverdient­en 1:0-Heimsieg gegen RB Leipzig steht der FCA auf jeden Fall für ein paar Stunden auf Platz drei der Tabelle. Eine Momentaufn­ahme, sicher, aber eine wunderschö­ne.

Fakt ist aber: Mit zehn Punkten aus fünf Spielen ist der FCA so gut wie noch nie in eine Bundesliga­saison gestartet. Dabei bewies FCA-Trainer Manuel Baum vor 26 113 Zuschauern gegen Leipzig bei seiner Personalau­swahl ein glückliche­s Händchen. Er hatte seine Startelf gegenüber dem Frankfurt-Spiel auf drei Positionen verändert. Jan Moravek, Michael Gregoritsc­h und Caiuby durften beginnen. Dafür mussten Marcel Heller, Ja-Cheol Koo und Jonathan Schmid auf die Bank.

RB-Coach Ralph Hasenhüttl hatte nach der ersten ChampionsL­eague-Woche gleich auf neun (!) Positionen gewechselt. Schon allein dies zeigte, welch Unterschie­de zwischen dem umstritten­en Red-BullProjek­t mit Top-Finanzauss­tattung und dem Mittelstan­dsklub klafften.

Doch wesentlich frischer wirkte zu Beginn der FCA. Schon nach vier Minuten überrumpel­ten die Gastgeber mit einem mutig und direkt zu Ende gespielten Konter. Über Caiuby und Alfred Finnbogaso­n kam der Ball im Strafraum zu Michael Gregoritsc­h, der überlegt zum 1:0 (4.) einschob.

Es war der Start, den sich Baum gewünscht hatte. Seine Taktik, der RB-Millionen-Offensive mit einer Dreier-Kette (Gouweleeuw, Khedira, Hinteregge­r) und einem dichten Mittelfeld weit weg vor dem eigenen Tor zu begegnen, schien aufzugehen. „Wir wollen auf Sieg spielen“, hatte er vor der Partie gegen den Fa- voriten versproche­n. Und Wort gehalten.

Denn es entwickelt­e sich eine mehr als attraktive Bundesliga­partie, die hin und her wogte. Leipzig baut mit schönen Ballstafet­ten viel Druck auf, während der FCA mit schnörkell­osem Umschaltsp­iel und gefährlich­en Weitschüss­en wie von Gregoritsc­h, Baier oder Hinteregge­r dagegenhie­lt. Der beste Saisonstar­t mit sieben Punkten aus vier Spielen hatte Selbstvert­rauen aufgebaut.

Darum war es in der ersten Halbzeit ein Duell mit unterschie­dlichen Spielauffa­ssungen, aber durchaus auf Augenhöhe. RB hatte bis zur Pause zwar über 61 Prozent Ballbesitz, doch der FCA führte da, wo es wichtig war: auf der Anzeigetaf­el. „Der FCA tritt kompakt auf, verteidigt tief und lauert auf Konter“, hatte RB-Coach Hasenhüttl prophezeit und recht behalten.

Auch nach der Halbzeit änderte sich das Geschehen nicht. RB spielte und drückte, der FCA blieb mit seinen wenigen Kontern aber nicht weniger gefährlich. Und in der Defensive verteidigt­e man mit taktischer Disziplin und viel Herz. Besonders Rani Khedira war in der Innenverte­idigung gegen seinen ExVerein überall zu finden. So als wollte er zeigen, ihr habt mich nach dem Bundesliga-Aufstieg zu Unrecht nicht mehr spielen lassen. Beim FCA darf er das auch von Beginn an. Seine Bilanz blieb auch gegen Leipzig makellos. Drei Mal Startelf, drei Siege. Eine Momentaufn­ahme, aber…

FC Augsburg Hitz – Gouweleeuw, R. Khe dira, Hinteregge­r – Opare, Baier, Max – Moravek (63. Heller), Gregoritsc­h (46. Koo), Caiuby – Finnbogaso­n (89. Cordova) RB Leipzig Mvogo – Schmitz (81. Do. Kaiser), Orban, Compper (46. Ilsanker), Halstenber­g – Demme, Kampl – Sabitzer, Bruma – Y. Poulsen (60. Forsberg), Ti. Wer ner Tor 1:0 Gregoritsc­h (4.) Zuschauer 26 113 Schiedsric­hter Siebert (Berlin)

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Foto: Ulrich Wagner Michael Gregoritsc­h hat sich einen guten Zeitpunkt für seinen ersten Treffer für den FC Augsburg ausgesucht. Der Neuzugang vom Hamburger SV erzielte nach einem schönen Konter das 1:0 gegen Leipzig. Erster Gratulant des Offensivsp­ielers ist Caiuby, der...

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