Sie kämpfen um jede Stimme
Wahl Neben den etablierten Parteien gibt es weitere, die um Wählerstimmen kämpfen. Wir stellen die Direktkandidaten vor
Neuburg Schrobenhausen Neben den etablierten und im Bundestag vertretenen und für den Einzug aussichtsreichen Parteien gibt es noch eine Reihe weiterer, die um Stimmen kämpfen. 15 von ihnen sind auf der Liste des Stimmkreises gelistet, aber nur fünf stellen auch einen Direktkandidaten. Die Neuburger Rundschau stellt sie vor.
● Angela Mayr, FW: Sie ist durch und durch Freie Wählerin. Angela Mayr ist seit 20 Jahren für die Wählergemeinschaft aktiv und versucht heuer erstmalig, in den Bundestag einzuziehen. Dass es für sie persönlich schwierig wird, das weiß die 48-Jährige, aber sie hofft, dass die Freien Wähler zum ersten Mal den Sprung in den Bundestag schaffen.
Die gebürtige Ingolstädterin arbeitet in ihrer Heimat als Rechtsanwältin und war 16 Jahre lang außerdem Geschäftsführerin der Freien Wähler in Ingolstadt. In den vergan- genen drei Jahren kandidierte sie für den Bezirk, jedoch ohne Erfolg. In ihrer Freizeit geht Mayr gerne auf Reisen und engagiert sich ehrenamtlich im Tierschutz, dem Georgischen Kammerorchester und der Bürgerhilfe. Angela Mayr ist ledig und hat keine Kinder. ● Jakob Sedlmei er, ÖDP: Der sinnvolle Umgang mit Ressourcen ist ihm eine Herzensangelegenheit. Deswegen engagiert sich Ja- kob Sedlmeier seit über sechs Jahren für die ökologische Partei. Der 49-jährige Entwicklungsingenieur ist auf einem Bauernhof in der Nähe von Freising aufgewachsen, dementsprechend hat ihn der Bezug zu Tieren und zur Natur geprägt.
Zum ersten Mal stellt sich Sedlmeier für ein politisches Amt Verfügung. Aktiv ist er im Vorstand des Ortsverbandes LentingKösching, der erst vor zwei Monaten gegründet wurde. Sein persönliches Ziel für die Bundestagswahl wären drei Prozent der Stimmen. „Das wäre ein großer Erfolg für mich“, sagt Sedlmeier.
● Arnold Aschen brenner, MLPD: Für Arnold Aschenbrenner ist klar: Der Kapitalismus ist die Ursache der großen Menschheitsprobleme. Deswegen hat sich der Fernmeldemonteur, der seit gut einem halben Jahr in Ruhestand ist, entschlossen, für die Internationalistische Liste/ MLPD zu kandidieren. Aschenbrenner hat seinen Wohnsitz in Essen, tritt aber für den Wahlkreis Ingolstadt an. „Ich halte Ingolstadt für einen wichtigen Wahlkreis durch die Industrie hier“, sagt der aktive Gewerkschaftler, „denn die Probleme seien ähnlich wie die im Ruhrgebiet.“Deswegen seien ihm die Herausforderungen, die die Industrie mit sich bringt, nicht fremd. Sein Motto: „Managementfehler dürfen nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden.“
Der 66-Jährige hofft, mit seiner wenig bekannten Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands
(MLPD) den Sprung über die FünfProzent-Hürde zu schaffen und auch persönlich ein ähnliches Ziel zu erreichen.
● Bernd Sandner, Die Partei: Satire ist nicht nur das Motto von Bernd Sandner, sondern auch von der Partei Die Partei. Sie ist eine im Jahre 2004 von Redakteuren des Satirezur magazins Titanic gegründete deutsche Kleinpartei mit parodistischem Charakter. Sie setzt sich unter anderem ein für eine bundesweite Bierpreisbremse und einen speziellen Umgang mit Erdogan. „Der Irre vom Bosporus solle nach Deutschland gelockt, festgenommen, eingekerkert und dann gegen Deniz Yücel ausgetauscht werden, heißt es in ihrem Wahlprogramm. Filialleiter Bernd Sander, Jahrgang 1972, tritt nach einem kurzen FDP-Intermezzo als Direktkandidat an. Er ist verheiratet.
● Wolfgang Distler, BP: Der Forstbeamte Wolfgang Distler, Jahrgang 1976, kommt aus Hitzhofen-Hofstetten im benachbarten Landkreis Eichstätt und tritt als Direktkandidat für die Bayernpartei an.