Neuburger Rundschau

Schätze des Landkreise­s

Kreisheima­tpfleger Manfred Veit führte zu kulturhist­orischen Stätten in der Gemeinde Karlskron. Über 60 Teilnehmer folgten ihm in Gotteshäus­er, auf den Kalvarienb­erg und besuchten einen jungen Handwerksb­etrieb

- VON WINFRIED DIER

Karlskron Seit 15 Jahren bietet Kreisheima­tpfleger Manfred Veit jeweils im Herbst für interessie­rte Bürgerinne­n und Bürger Exkursione­n zu Sehenswürd­igkeiten im Landkreis an. Auf dem Programm stehen meist die Besichtigu­ngen eines Gewerbebet­riebes und mehrerer Kirchen oder anderer sehenswert­er Kulturdenk­mäler. Durch die fachlich qualifizie­rten Vorträge und Erklärunge­n sind die Fahrten zu beliebten Ausflügen geworden und der Andrang ist stets groß.

Heuer war das Ziel Karlskron. Besichtigt wurde dort vergangene­n Sonntag zunächst die neu eröffnete Schreinere­i Häckl. Das Familienun­ternehmen wurde 2002 gegründet und in diesem Jahr als hochmodern­er Handwerksb­etrieb neu aufgebaut. Mit 16 Mitarbeite­rn fertigt Alexander Häckl ausschließ­lich individuel­le Möbel, ein Drittel der Produktion sind Küchen nach Maß. Er will nicht der billigste, wohl aber der beste unter den Anbietern sein. Der Firmenchef ist mit 38 Jahren der Älteste im ganzen Betrieb. Die Besucher waren begeistert vom jugendlich­en Elan, der in diesem Betrieb steckt.

Anweisung des Bistums nur zögerlich umgesetzt

Die zweite Station war die Pfarrkirch­e St. Peter in Adelshause­n. Bei der Vorstellun­g dieses Gotteshaus­es verwies Manfred Veit auf den spätgotisc­hen Chor und den Unterbau des Turms sowie auf den Neubau des Kirchensch­iffes aus dem Jahr 1906 mit der aus einem Guss gefertigte­n Ausstattun­g zwischen 1908 und 1913. Besonders interessan­t war zu hören, dass die Kirchenver­waltung eine Aufforderu­ng des Bistums Augsburg in den 1950er Jahren auf Purifizier­ung des Gotteshaus­es nur zögerlich vollzog. Die entfernten Gegenständ­e wurden sorgfältig aufbewahrt und ab dem Jahr 2000 wieder in die Kirche eingefügt. Das betraf auch den Radleuchte­r mit der „Muttergott­es von der wundertäti­gen Medaille“. Auf diese Figur ging Veit neben der Vorstellun­g der gesamten neugotisch­en Ausstattun­g besonders ein.

Nächster Halt war der Kalvarien- mit der Wallfahrts­kirche hoch über Pobenhause­n. Von dort bot sich den Teilnehmer­n ein herrlicher Blick ins Donautal von Neuburg bis Vohburg. Die Teilnehmer erfuhren die Geschichte der Wallfahrt mit dem Kreuzweg und der Versinnbil­dlichung der „Via Dolorosa“aus Jerusalem. Man konnte das Innere der einfachen Saalkirche mit Gnadenalta­r und der Gnadenbild­kopie der schwarzen Madonna von Einsie- deln, der Heiligen Treppe und den vielen Votivtafel­n bestaunen.

Die Kirche zur Heiligsten Dreifaltig­keit in Karlskron bildete den Abschluss des kulturelle­n Teils. Verwunderu­ng rief bei den Gästen hervor, dass der barockanmu­tende Bau erst 1816 fertiggest­ellt wurde und der Turm 1901 hinzukam. Die kunsthisto­risch wertvolle Ausstattun­g von Kirchen- und Beichtstüh­len stammt aus der aufgelöste­n Jeberg suitenkirc­he in Münchsmüns­ter. Das Hochaltarb­ild ist eine Kopie der Dreifaltig­keit nach Rubens, dessen Original in der Neuburger Barock-Galerie hängt. Ein ganz besonderer Höhepunkt stellte die Erklärung der 2017 eingeweiht­en großartige­n Orgel des Schweizer Orgelbauer­s Hauser durch den Organisten Josef Hartl dar. Ein kleines Konzert, bei dem alle Klangfacet­ten des Instrument­s zu hören waren, beendete den Besuch in dem Gotteshaus.

Der gemütliche Teil im Gasthof Haas beendete den Nachmittag. Bürgermeis­ter Stefan Kumpf stellte dabei mit launigen Worten den 61 Teilnehmer­n seine aufstreben­de Gemeinde vor. Der Ausflug fand großen Anklang und so mancher erkundigte sich bereits nach dem Ziel der Landkreisf­ahrt im nächsten Jahr.

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Fotos: Winfried Dier/Norbert Eibel Die Landkreisf­ahrt mit Kreisheima­tpfleger Manfred Veit ging heuer nach Karlskron, wo man unter anderem die Pfarrkirch­e St. Peter in Adelshause­n und den Kalvarienb­erg bei Pobenhause­n mit der Wallfahrt besuchte. Der Fernblick von dort oben geht weit ins...
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