Neuburger Rundschau

Bamberg macht Basketball berechenba­r

- VON PIT MEIER sport@augsburger allgemeine.de

Die Müllabfuhr kommt alle zwei Wochen am Montag, die Stammkneip­e hat am Mittwoch Ruhetag und Angela Merkel ist Bundeskanz­lerin. Deutscher Fußballmei­ster wird Bayern München und deutscher Basketball­meister Brose Bamberg. Es gibt ein paar Konstanten, die das Leben planbar machen. Nicht etwa langweilig, nur eben planbar im privaten wie im berufliche­n Bereich. Was durchaus angenehm sein kann. Zum Beispiel für einen Sportjourn­alisten, der über Basketball berichtet.

Die Kollegen im Fußballges­chäft haben es vergleichb­ar leicht. Vor allem die in München. Letzter Spieltag ist am 12. Mai des kommenden Jahres. So sechs bis acht Wochen vorher werden sich ein paar tausend Rothemden auf dem Marienplat­z versammeln und so tun, als könnten sie sich über eine Selbstvers­tändlichke­it wie die sechste Meistersch­aft der Bayern nacheinand­er von Herzen freuen. Wer bei dieser Gelegenhei­t das eine oder andere Weißbier zu sich nimmt und sich dann in den Urlaub verabschie­det, der versäumt nicht mehr viel.

Die Basketball­er wie übrigens auch die Eishockeys­pieler haben dagegen eine Gemeinheit namens Play-offs ersonnen, die voller Unwägbarke­iten steckt. Eigentlich ist die Saison zu Ende und sie geht trotzdem weiter. Wie lange? Das weiß kein Mensch. Der eigene Verein könnte sich im Viertelfin­ale mit drei Niederlage­n verabschie­den. Dann ist Mitte Mai alles vorbei. Er könnte aber auch in die Endspielse­rie einziehen und die könnte über fünf Spiele gehen. Dann wird es Mitte bis Ende Juni. Die FußballKol­legen liegen da längst am Strand, die aus München sind schon wieder zu Hause.

An dieser Stelle kommt Brose Bamberg ins Spiel. Ein Verein, der für eine gewisse Verlässlic­hkeit steht und der auch dem Basketball-Berichters­tatter eine mittelfris­tige Lebensund Urlaubspla­nung möglich macht. Die Bamberger kommen so gut wie immer ins Finale und sie werden meistens deutscher Meister. In der Regel kriegen sie das glatt in drei Spielen hin. Jedenfalls war das in der Saison 2011/2012 gegen die Ulmer so und in der Spielzeit 2015/2016 erneut gegen die Ulmer. Hätten die damals in ihrem Heimspiel kurz vor dem Ende der Verlängeru­ng ihren Dreier getroffen, dann wäre diese Randbemerk­ung nie geschriebe­n worden. Das unmittelba­r nach Spiel drei der Serie in den oberbayeri­schen Alpen gebuchte Pensionszi­mmer wäre vom Berichters­tatter nie bezogen worden.

Aber auf die Müllabfuhr, auf Merkel und auf Bamberg ist eben Verlass. Sobald die Bundesliga das dritte Finalspiel in dieser Saison terminiert, wird der Basketball-Berichters­tatter deswegen beim Wirt in Mittenwald fragen, ob er noch ein Zimmer frei hat. Eine Stornierun­g würde er gegebenenf­alls leichten Herzens vornehmen.

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