Neuburger Rundschau

Von Hightech bis Handwerk

Die jungen Besucher der A-Zu-Bi konnten sich am Samstag in der Parkhalle über 132 Berufe informiere­n. Um die Aufmerksam­keit auf sich zu ziehen, mussten sich die Aussteller einiges einfallen lassen

- VON SILKE FEDERSEL

Neuburg Der Andrang war wieder einmal groß: Wenn einmal im Jahr die Ausbildung­smesse „A-Zu-Bi!“von Stadt und Stadtmarke­ting veranstalt­et wird, dann herrscht immer reges Treiben in der Parkhalle.

Etwa 60 Aussteller präsentier­ten dieses Jahr rund 132 Berufe und mehr als 20 Studiengän­ge – ein Angebot, das sich viele junge Leute nicht entgehen lassen wollen. Sie kamen aus der gesamten Region, teilweise mit den Eltern, teilweise allein oder auch mit ihren Freunden zur Messe. Dass das Interesse wieder einmal groß war, freute auch Stadtmarke­tingleiter­in Vanessa Korn: „Die Messe ist immer schon zu Beginn gut besucht. Viele kommen schon vor der eigentlich­en Eröffnung um 9 Uhr.“Auch Oberbürger­meister Bernhard Gmehling zeigte sich erfreut. „Die Messe ist ein absolutes Erfolgsmod­ell, wir haben dieses Mal mehr Besucher denn je.“Außerdem habe er erfahren, dass hier viele Ausbilder tatsächlic­h ihre künftigen Auszubilde­nden getroffen haben. Nach einem guten Gespräch auf der Messe sei es nicht selten vorgekomme­n, dass einige Zeit später ein Ausbildung­svertrag unterschri­eben wurde.

Dass man mittlerwei­le um geeignete Auszubilde­nde richtig werben muss, wissen auch viele der Aussteller. So wie Uta Forster, Ausbildung­sbeauftrag­te bei NAT Anlagentec­hnik, einem neuen Aussteller auf der A-Zu-Bi. „Bis jetzt haben wir immer ausreichen­d Bewerbunge­n bekommen, doch Quantität bedeutet leider nicht immer Qualität“, sagte sie. Denn die Ausbildung zum Elektronik­er für Energie und Gebäudetec­hnik etwa, die ihre Firma anbiete, sei anspruchsv­oll. Interesse für Mathematik und Physik seien dafür wichtig – etwas, mit dem nicht jeder zurechtkom­me. Für Dimitri Hermann, selbst Auszubilde­nder bei NAT, ist es aber genau die richtige Wahl gewesen, wie er erzählte: „Der Job ist sehr abwechslun­gsreich und interessan­t. Das Team ist toll und wir werden auch gut gefördert“, sagte er. Zusammen mit seinen Kollegen hat er einen „heißen Draht“für die Messe gebaut – ein Spiel, bei dem man Geschickli­chkeit beweisen muss und mit einer Metallschl­aufe nicht an ein Eisenrohr anecken darf.

Attraktion­en wie diese fand man auch an vielen anderen Ständen. So parkte ein Fahrsimula­tor beim Autohaus Prüller, bei Mercedes Praunsmänd­tl konnte man Reifen wechseln, die AOK bot ein Fotoshooti­ng und die Schreiner hatten sich ein Ratespiel überlegt, bei dem man möglichst genau 100 Gramm Holz absägen musste. Hinter dem Unterhaltu­ngsangebot steckte na- Kalkül, schließlic­h wollte man die Aufmerksam­keit der jungen Leute für den eigenen Betrieb gewinnen. Und da nicht jeder Besucher schon eine klare Vorstellun­g davon hatte, welchen Beruf er einmal ergreifen möchte, kam man so, nachdem das ein oder andere Spiel ausprobier­t wurde, vielleicht auch ins Gespräch. Und der Standbesuc­her konnte einen ganz neuen Bereich entdecken, auf den er sonst nicht aufmerksam geworden wäre.

Andere hingegen wussten schon recht genau, was sie einmal werden möchten. Wie etwa Sabrina Dietürlich pold. Sie besucht derzeit die 9. Klasse der Maria-Ward-Schule und möchte Erzieherin werden. Informatio­nen dazu hatte sie sich unter anderem beim BRK geholt, wo sie Verena Bauer mit Materialie­n versorgt hatte. Fünf Jahre dauere die Ausbildung, sagte Bauer, aber es lohne sich, den Beruf zu ergreifen, denn er sei sehr abwechslun­gsreich. Außerdem könne man nebenbei auch das (Fach-)Abitur nachholen und danach sogar studieren, was sie selbst gemacht habe. Für sie ist der Beruf der Erzieherin „eine unglaublic­h bereichern­de Sache“.

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Fotos: Silke Federsel Früh übt sich: Der zwölfjähri­ge Josef Kugler möchte genau wie sein Papa eines Tages Schreiner werden. Talent bewies er schon einmal am Stand der Schreiner.
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Die Messe war gut besucht. Rund 60 Aussteller waren vertreten.
 ??  ?? Verena Bauer (links) informiert­e über den Beruf der Erzieherin am Stand des BRK.
Verena Bauer (links) informiert­e über den Beruf der Erzieherin am Stand des BRK.
 ??  ?? Tobias Bertold von RGS zeigte, welche Aufgaben Auszubilde­nde bei der Gebäu detechnikf­irma erwarten.
Tobias Bertold von RGS zeigte, welche Aufgaben Auszubilde­nde bei der Gebäu detechnikf­irma erwarten.

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