„Hier gibt es Aussteller aus Fleisch und Blut“
Auf der Gewerbemesse in Karlskron präsentierten sich regionale Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Warum das auch in Zeiten voller Auftragsbücher nicht überflüssig ist
Karlskron Machen Veranstaltungen wie die Gewerbemesse in Karlskron im Zeitalter der Digitalisierung überhaupt noch Sinn? Diese Frage hatte sich Cornelia Euringer-Klose, Organisatorin der Gewerbeschau des Gewerbeverbandes Donaumoos, während der Vorarbeiten gestellt – insbesondere zu jenem Zeitpunkt, als die Anmeldung der Aussteller nur sehr zaghaft eintrudelten. Dann gaben aber genau diese Aussteller eine eindeutige Antwort. Die Veranstaltung muss, auch in Zeiten voller Auftragsbücher, bestehen bleiben. Und die Besucherresonanz zeigte es ebenfalls. Das Handwerk und die Dienstleister vor Ort sind gefragt. Auch deshalb, weil man mit ihnen von Angesicht zu Angesicht sprechen konnte.
In Zeiten der Digitalisierung ist die Gewerbeschau in Karlskron ein klares Bekenntnis zur persönlichen und regionalen Dienstleistung vor Ort. „Hier bei uns in den Hallen der Firma Spangler gibt es nicht nur Nullen und Einser, sondern Aussteller aus Fleisch und Blut“, brachte es Euringer-Klose auf den Nenner des Gewerbeverbandes Donaumoos, in dem auch die Gemeinden Weichering, Königsmoos, Karlskron und Karlshuld Mitglied sind. Der Bürgermeister von Karlshuld war heuer Schirmherr der Veranstaltung. Karl Seitle betonte das breite Angebot der Regionalmesse. „Die Wirtschaft in unserer Region ist gut aufgestellt.“Das liege seiner Meinung nach vor allem an der regionalen Verankerung und an der Kundennähe. Bei den Ausstellern gebe es keine Warteschleife. „Im direkten Gespräch sind sie sehr daran interessiert, mehr über die Wünsche und Vorstellungen der Verbraucher zu erfahren.“
Zusammen mit seinen Bürgermeister-Kollegen aus Weichering und Karlskron, Thomas Mack und Stefan Kumpf, eröffnete Seitle die Messe am Samstagvormittag. Kumpf betonte, dass solche Veranstaltungen auch in Zeiten voller Auftragsbücher wichtig seien. „An einer solchen Veranstaltung muss man festhalten. Denn es kommen auch wieder andere Zeiten.“
Die Messe wartete mit einigen Attraktionen auf. Rund 60 Aussteller hatten ihre Produkte und Dienstleistungen im Gepäck. Unter Ausstellern waren auch vier Vereine und einige Kommunen. Das Busunternehmen Spangler stellte einen gerade fertiggestellten Bus vor, der als Partybus mit Bar und Sitzgelegenheiten samt Tischen ausgestattet wurde. Auf dem Außengelände lud eine Dult mit Bierzelt zum Verdiesen weilen. Der geplante Flohmarkt am Sonntagvormittag musste dagegen wegen des schlechten Wetters abgesagt werden.